Der Vulkan Poás ist ein Subduktionszonen-Vulkan der Gebirgskette Cordillera Central. Er bildete sich auf einer Nord-Süd streichenden Störungszone. Entlang dieser Störungszone befinden sich weitere Vulkane und Maare, die zusammen ein Vulkanmassiv bilden.
Poás selbst beinhaltet 3 Vulkankrater. Zwei haben sich mit Wasser gefüllt und bilden Kraterseen. Im inaktiven Krater befindet sich der See Botos. Die Laguna Caliente liegt im aktiven Krater und zählt zu den größten und sauersten Kraterseen der Welt. Der Krater hat einen Durchmesser von 1,5 Kilometern und ist 300 m tief. Das Wasser ist türkisblau und hat einen pH-Wert von weniger als 1. Am und im See befinden sich zahlreiche Fumarolen, die heiße vulkanische Gase fördern. Gelegentlich kommt es zu phreatischen Eruptionen. Bemerkenswert ist ein Ausbruch von 1910, der einen 4 km hohen Wasserjet gefördert hat.
Vulkanausbrüche am Poás
Seit 1828 sind 43 Eruptionen registriert worden. Bei den meisten Ausbrüchen handelt es sich um phreatische, oder phreatomagmatische Ausbrüche mit einem VEI 1. Es kamen aber auch strombolianische und vulcanische Eruptionen vor. Letztere mit einem VEI 2.Die bisher letzte phreatische Eruption fand am 25. Februar 2014 statt. Bei diesem Ausbruch wurden Gesteinsmaterial und Wasser über 300 m hoch geschleudert.
Bei dem Gesteinsmaterial, aus dem der Poás besteht, handelt es sich überwiegend um porphyrische Basalte und Andesite. Die Wissenschaftler Prosser und Carr untersuchten die Lava des Poás und fanden 1987 heraus, dass zu Beginn eines neuen Eruptionszyklusses andesitisches Magma gefördert wird. Der Chemismus ändert sich im Laufe des Eruptionszykluses zum basaltischen Magma.
Eruption von 2017
Im Frühjahr 2017 trat der Poás in einer neuen eruptiven Phase ein. Diese begann mit mehreren phreatischen Explosionen. Im April änderte sich der Eruptionstypus zu phreatomagmatisch: Fisches Magma war aufgestiegen und reagierte mit dem Grundwasser. Die Folge war eine Serie stärkerer Explosionen, bei denen Vulkanasche gefördert wurde. Der Zugang zum Nationalpark wurde gesperrt. Die anhaltenden Ausbrüche ließen den Kratersee verdampften. Im Herbst beruhigte sich der Vulkan. Seit Frühjahr 2018 gibt es wieder einen Kratersee zu bewundern.Stand 2017. Die Bilder stammen von der Webcam von OVSICORI