Der Vulkan liegt am Südende der japanischen Alpen und erhebt sich aus einer 5x4 km großen Caldera, die weitestgehend aufgefüllt wurde und heute nur noch schwer auszumachen ist. Der Komplexvulkan entstand in mehreren Phasen und setzt sich aus mindestens 4 großen Stratovulkanen zusammen, die sich teilweise überlappen. Die Vulkane bildeten sich in einem Zeitraum, der sich über eine Periode von 260.000 Jahre erstreckte. Sie begann vor 680.000 Jahren und dauerte bis vor 420.000 Jahren. Danach war der Ontake für gut 300.000 Jahre inaktiv, bis neue Eruptionen begannen. Soviel zur Klassifizierung aktiver Vulkane, die nur Feuerberge als potenziell aktiv einstuft, die innerhalb der letzten 10.000 Jahren aktiv waren. Im jüngeren Vulkangebäude des Komplexes entstand eine Reihe von Explosionskratern, die sich auf einer nord-nord-östlich streichenden Störungszone durch den Vulkan bildeten.
Die Petrographie des Ontakes ist komplex und umfasst ein weites Spektrum vulkanishcer Gesteine, vom Basalt über Andesit und Dazit bis zum Rhyolith. Entsprechend vielfältig wird in der Vergangenheit das eruptive Spektrum gewesen sein.
Lange Ruhephasen scheinen für den Ontake-san typisch zu sein, denn Überlieferungen historischer Ausbrüche fehlen. Erst im Jahre 1979 brach der Vulkan wieder aus. Damals bildeten sich Eruptionsspalten in Gipfelnähe. 1984 kam es nach einem Erdrutsch zu einem Lahar, ohne dass eine Eruption beteiligt gewesen wäre. Phreatische Eruptionen sind aus den Jahren 1991 und 2007 bekannt.
Die Eruption von 2014
Im September 2014 kam es ohne Vorwarnung zu einer ungewöhnlich starken phreatischen Eruption. Zu dieser Zeit befanden sich viele Wanderer und Pilger auf dem Vulkan, die entlang der Shintu-Schreine pilgerten. 36 Menschen starben bei dieser Katastrophe, zahlreiche wurden verletzt. Viele der Opfer ersticken durch Asche und Gas. Die Eruption brachte es auf einen VEI 3, förderte nicht nur eine 10 km hohe Aschewolke, sondern auch einen 3 km langen pyroklastischen Strom. Für eine phreatische Eruption war der Ausbruch ungewöhnlich stark und man muss sich die Frage stellen, ob es nicht doch eine phreatomagmatische Eruption war? In Ascheproben wurden geringe Mengen frischen Materials entdeckt.Jüngste Aktivität des Ontake
Am 23. Februar 2022 wurden vulkanotektonische Erdbeben unter dem Ontake-san registriert. Wenig später setzte Tremor ein und unter der Südflanke wurde Inflation festgestellt. In der Folge wurde die Warnstufe "2" verhängt. Die Seismizität ließ in den folgenden Tagen nach, doch bis zum 1. März wurden täglich 3 Erschütterungen detektiert.Online seit 2022. Quellen: GVP, WIKIPEDIA, JMA. Bilder: © GVP/T. Kobayashi, 1979 (courtesy Tokiko Tiba, National Science Museum)