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Die dünnflüssige basaltische Lava enthält nur wenig Siliziumdioxid und kann weite Strecken fließen. 1938 legte ein besonders großer Lavastrom eine Strecke von 30 Kilometern zurück und floss in den Kivusee. Dieser Vulkanausbruch beendete eine 17-jährige Periode, während der ein Lavasee im Gipfelkrater kochte. Der Lavasee floss durch eine Spalte in der Vulkanflanke aus und generierte besagten Lavastrom. Am Nachbarvulkan Nyiragongo trug sich vergleichbares zuletzt im Jahr 2002 zu; damals floss ein Lavasee aus und schickte einen Lavastrom durch Goma und zerstörte große Teile der Stadt, bevor auch er in den Kivusee mündete.
Die bisher letzte Eruption des Nyamuragira begann am 6. November 2011. Eine 1 Kilometer lange Spalte öffnete sich fast an der Basis des Vulkans. Während des Initialstadiums der Eruption erreichten Lavafontänen eine Höhe von 400 Metern. Nach einigen Tagen bildeten sich auf der Spalte Schlackenkegel. Ein breiter Lavastrom legte eine Entfernung von 11,5 Kilometern zurück. Strombolianische Eruptionen dauerten bis Ende Januar 2012 an und in einem Schlackenkegel brodelte ein kleiner Lavasee. Ranger des Nationalparks führten Touristen zum Ort des Naturspektakels.
Die Lavaströme des Nyamuragira gefährden seltener Menschen, für die Tiere des Virunga-Nationalparks stellen sie allerdings eine große Bedrohung dar. Hier sind es vor allem die Berggorillas die in den dichten Wäldern an den Vulkanhängen einen letzten Zufluchtsort gefunden haben.