Der Karymsky nebst See und Caldera in einem Drohnen-Panorama. © Martin RietzeDer Karymsky wächst in einer Caldera mit fünf Kilometer Durchmesser, in der sich auch ein See befindet.
Der 1536 Meter hohe Stratovulkan ist sozusagen ein Jüngling im Reich der Vulkane, denn er ist erst vor gut 6000 Jahren entstanden. Die gleichnamige Caldera bildete sich dagegen bereits bei einem gigantischen Ausbruch vor 7700 Jahren. Mittlerweile ist der Boden der Caldera zum großen Teil von Lavaströmen bedeckt, die jünger als 200 Jahre sind.
In der Nachbarschaft des Karymskys befinden sich zahlreiche Vulkane und Calderen, die ineinander verschachtelt sind und einander im Laufe der Zeit immer wieder überlagert haben.
Seit den letzten Eiszeiten ist die Region um den Karymsky vulkanisch besonders aktiv. Man unterscheidet 3 Aktivitätszyklen. Der erste Zyklus begann vor 6100 Jahre und dauerte gut 1000 Jahre. In dieser Zeit wurden mächtige Lavaschichten aus andesitischen Material abgelagert.
Der zweite Zyklus fand im Zeitraum zwischen 4.300 und 2800 Jahren statt und der gegenwärtige Zyklus begann von 500 Jahren. Seitdem fanden zahlreiche größere Ausbrüche statt. Andesitische Lavaströme wurden geförderte und es gibt Phasen kontinuierlicher strombolianischer Aktivität. In diesen Phasen gibt es bis zu 100 explosive Ausbrüche täglich, die Pyroklastika bis zu 400 m über den Kraterrand auswerfen. Die strombolianischen Phasen werden gelegentlich von vulcanischen Eruptionen unterbrochen, die viel Asche fördern.
Eine Aschewolke des Karymsky zieht über das winterliche Kamtschatka. © NASAWie die meisten Vulkane Kamtschatkas ist der Karymsky nur schwer zu erreichen. Normalerweise erfolgt die Anreise per Helikopter. Eine Fotoserie von KVERT zeigt ein Observatorium am Fuße des aktiven Vulkans. Es wird von russischen Vulkanologen betrieben, die saisonal in einer Holzhütte wohnen. Teilweise sind sie auf Selbstversorgung angewiesen und bieten auch schon einmal Touristen obdach.