Mount Ibu (Gunung Ibu) ist ein 1325 m hoher Stratovulkan auf der indonesischen Insel Halmahera. Er erstreckt sich auf einer Länge von 16 km in Ost-West Richtung und 13 km in Nord-Süd-Richtung.
Halmahera ist die größte Insel der Molukken und dünn besiedelt. Hier kommen nur 10 Einwohner pro Quadratklometer. In der Nähe des Vulkans Ibu liegen nur 2 keine Dörfer. Aus diesem Grund ist nur recht wenig über den Ibu bekannte, größere Forschungsarbeiten gibt es bisher nicht. Auch die Überwachung des Vulkans ist rudimentär. Auf Halmahera interessieren sich Geologen mehr für mineralische Rohstoffe: Nickel, Kobalt und Gold gibt es hier. Früher waren die Molukken als "Gewürzinseln" bekannt.
Auf Halmahera gibt es eine ganze Reihe von Vulkanen (Gamkonora, Dukono) die zusammen einen Vulkanischen Inselbogen bilden. Im Gebiet der Molukken treffen gleich 4 große tektonische Platten aufeinander, welche die kleinere Molukkenseeplatte einkeilen. Im Norden liegt die Philippinische Platte, im Westen die Pazifische Platte, im Süden der Australische Kontinent und im Westen die Platte Eurasiens. Bei Halmahera beginnt der Philippinische-Tiefseegraben. Diese kontinentale Naht erstreckt sich bis zur philippinische Insel Luzon. Entlang dieser Subduktionszone taucht die Philippinische Platte unter Eurasien ab und wird teilweise aufgeschmolzen. Das gleiche Schicksal erfährt die Molukkenseeplatte an ihren Grenzen zu Eurasien und Australien. So entstehen überwiegend andesitische Magmen, die an den Vulkanen hinter den Subduktionszonen aufsteigt.
Am Vulkan Ibu tritt die Lava in einem verschachtelten Kratersystem aus. Der äußere Krater hat einen Durchmesser von 1,2 km. Die Nordwand des Kraters ist kollabiert und mündet in einen Canyon. Der innere Krater hat einen Durchmesser von 1 Kilometer und enthält mehrere kleine Krater. An der oberen Vulkanflanke bildeten sich 2 große Parasitärkegel, zudem gibt es einige kleinere Maare auf der Nord- und Westseite des Ibu.
Die relativ zähflüssige andesitische Lava bildet gerne kleine Staukuppen über den Förderschloten. Ähnlich wie am Santiaguito können strombolianische Eruptionen und ringförmige Ascheeruptionen erfolgen. Seit 2012 wächst ein größerer Lavadom im Krater. Seit Sommer 2013 überragt dieser den nördlichen Kraterrand. Explosive Eruptionen schleuderten Lavabomben bis auf die Vulkanflanken im Gipfelbereich.
Die meisten Eruptionen sind verhältnismäßig schwach. 1911 und 1999 gab es 2 Eruptionen mit einem VEI 2. Im Jahr 2008 ereignete sich ein Ausbruch mit einem VEI 1. Aus 2001 und 2004 sind Eruptionen mit einem VEI 0 (effusive Tätigkeit) bekannt.
Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage im Nordwesten von Halmahera wird der Ibu relativ selten bestiegen. Der schmale Pfad in den Gipfelbereich muss man sich mit Macheten freischlagen. Das campieren am Krater kann gefährlich werden.
Bildquelle: © Thorsten Böckel
Stand 2011
Vulkan Ibu auf Halmahera
Steckbrief
Lage: 1.48°N 127.63°E, Indonesien
Höhe: 1325 m
Art: Stratovulkan
Typ: Inselbogen-Vulkanismus
Petrographie: Andesit
Ausbruchsart: Strombolianisch, vulcanisch, Dom