Fuji-san ist der Name des wohl bekanntesten Vulkans in Japan. Zugleich ist er mit seinen 3776 m Höhe der höchste Berg des Landes. Sein symmetrischer Kegel und die Nähe zur Hauptstadt Tokyo machen ihn weltberühmt. Zudem ist der Fuji ein spirituelles Zentrum des Shintoismus und fest in der japanischen Mythologie verankert.
Fuji mit Tempel. ©shirophoto - Fotolia.comIn menschlichen Dimension ist die letzte Eruption des Vulkans lange her: die letzte gesicherte Eruption fand 1707 statt. Geologisch betrachtet misst dieser Zeitraum nur einen halben Wimpernschlag und ein erneuter Ausbruch ist mittelfristig möglich.
Der Name des Vulkans ist nicht unumstritten. In der westlichen Welt wird er oft fälschlich als Fuji-yama bezeichnet, was wahrscheinlich auf eine Fehlinterpretation japanischer Schriftzeichen zurück zu führen ist. Vielfältig sind auch die Interpretationen der Bedeutung des Namens. Am Wahrscheinlichsten ist die Bedeutung "Feuerberg".
Der Vulkanismus in Japan hängt mit der Subduktion der Pazifischen Platte und der Philippinischen Platte unter dem Eurasischen Kontinent zusammen. Der Fuji bildete sich am sogenannten Tripelpunkt aller 3 Platten.
Der Fuji-san ist kein Jüngling im Vulkangeschäft. 4 Phasen vulkanischer Aktivität konnte Vulkanologen an dieser Stelle aufspüren. Von der ersten Aktivitätsphase ist nur ein Andesit-Härtling erhalten. Von der 2. Phase zeugt eine Basaltschicht. Vor gut 100.000 Jahren begann die Bildung eines Vorläufer-Vulkans. Das aktuelle Vulkangebäude des Fuji-san wächst seit ca. 10.000 Jahren. Diese Entwicklungsgeschichte erinnert ein wenig an den Ätna auf Sizilien.
Das Eruptionsgeschehen ist vielfältig: es können schwache strombolianische Eruptionen erfolgen, aber auch vulcanische und plinianische Ausbrüche. Es wurden die Ablagerungen kleinerer Pyroklastischer Ströme nachgewiesen und erstarrte Lavaströme entdeckt. Die Art der Tätigkeit konnte verschiedenen Entstehungsphasen zugeordnet werden.
Der Eruption vom Dezember 1707 dauerte 2 Wochen. Es handelte sich um eine Flankeneruption, bei der auf halber Höhe der Kraterkegel Hoei-zan entstand. Der Ausbruch hatte einen VEI 5. Nach dieser Eruption sind drei weitere Ausbrüche (1708, 1770 und 1854) in den Geschichtsbüchern vermerkt, die allerdings bisher nicht verlässlich bestätigt werden konnten.
In der jüngeren Vergangenheit gab es Zeichen für einen bevorstehenden Ausbruch des Vulkans, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. 2000 und 2001 kam es zu Phasen erhöhter seismischer Aktivität. Nach dem großen Sendai-Erdbeben am 11. März 2011 haben Wissenschaftler einen Druckanstieg in der Magmakammer registriert. Ein großer Ausbruch hätte heute dramatische Folgen. Die Gegend ist dicht besiedelt und je nach Windrichtung wäre die Metropole Tokyo direkt betroffen.
Als heiliger Berg ist der Fuji-san auch touristisch gut erschlossen. Der Aufstieg aus gut ausgebauten Wegen stellt keine größere Herausforderung dar. An seinem Fuß gibt es zahlreiche shintoistische Schreine.
Fuji-san in Japan
Steckbrief
Lage: 35.361°N 138.728°E, Japan
Höhe: 3776 m
Art: Stratovulkan
Typ: Subduktionszonen-Vulkan
Petrographie: Andesit, Basalt
Ausbruchsart: strombolianisch - plinianisch