Fuego von der Drohne aus gesehen.
Als Vulkan der mittelamerikanischen Küstenkordillere verdankt er seine Entstehung der Subduktion der Pazifischen Platte.
Erste Spuren des Vulkanismus gab es hier bereits vor 230.000 Jahren. Zu dieser Zeit war der Vulkan Meseta aktiv. Sein Kollaps produzierte vermutlich die lawinenartigen Schuttablagerungen von Escuintela. Danach wanderte das Eruptionszentrum in südwestliche Richtung und der Doppelvulkan Acatenango- Fuego entstand.
Der Fuego ist für seine vulcanianische Tätigkeit bekannt, die gelegentlich von pyroklastischen Strömen begleitet wird. Er zählt zu den aktivsten Vulkanen in Mittelamerika und ist in den vergangenen 500 Jahren mehr als 60 Mal ausgebrochen. Die Eruptionen konzentrieren sich in Phasen, zwischen denen der Vulkan mitunter bis zu 170 Jahre lang pausiert.
Die stärkste eruptive Phase der jüngeren Vergangenheit fand 1974 statt. Eine Reihe vulcanianischer Eruptionen förderte Asche bis in die Stratosphäre.
Zwischen 1977 und 1979 war der Fuego daueraktiv.
2006 ereignete sich eine Serie von paroxysmalen Eruptionen, die mit leichten strombolianischen Explosionen begannen und im Ausstoß von hohen Lavafontänen gipfelten. Seitdem ist der Vulkan oft strombolianisch tätig. Es gibt auch immer wieder Phasen verstärkter Aktivität und Paroxysmen. Bei diesen Gelegenheiten entstehen häufig Lavaströme und pyroklastische Ströme.
Die jüngsten Eruptionen des Fuego
Seit dem Jahr 2015 kommt es wieder vermehrt zu paroxysmalen Eruptionen am Fuego. Diese erscheinen häufig in Intervallen zwischen 2 und 8 Wochen. Je länger die Pause zwischen 2 Ereignissen ist, desto stärker ist der Paroxysmus. Zwischen den Paoxysmen ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Direkt nach einem Paroxysmus sind die Pausen zwischen den Explosionen relativ lang. Je näher der Paroxysmus rückt, desto intensiver die Strombolianer. Die Paroxysmen dauern oft bis zu 2 Tage und fördern große Aschewolken und pyroklastische Ströme. Glühende Tephra wird in Lavafontänen gefördert.Am 03.Juni 2018 ereignete sich eine katastrophale Eruption. Starke Explosionen ließen Vulkanasche bis zu 17 km hoch aufsteigen. Es wurden 12 km lange pyroklastische Ströme generiert, die bewohntes Gebiet erreichten. Es starben mehr als 300 Menschen. Zahlreiche Personen wurden verletzt.
Besteigung des Fuego
Der Acatenango überragt seinen Nachbarn Fuego um gut 200 Meter und ist mit diesem durch einen schmalen Grat verbunden. Die bislang letzte Eruption des Acatenango fand 1972 statt. Die Ausbrüche des Fuego kann man relativ gefahrlos vom gegenüberliegenden Gipfel des Acatenango aus beobachten. Allerdings besteht immer ein Restrisiko. Man muss auf die Windrichtung achten: weht der Wind vom Fuego herüber, kann man am Acatenango in der Gas-Aschewolke stehen. Bei besonders großen Eruptionen könnte dort Tephra niedergehen. Bei der Anfahrt zur Aufstiegsroute muss man durch eine Gegend fahren, welche bei der katastrophalen Eruption 2018 von pyroklastischen Strömen heimgesucht wurde.Der Aufstieg stellt keine besonderen technischen Ansprüche, ist aber recht lang und wird im Allgemeinen mit 5 Stunden Dauer angegeben. Zudem gibt es immer wieder Meldungen von Überfällen auf Touristen. Deswegen wird ein Aufstieg nur in Gruppen mit lokalen Guides empfohlen. In den letzten Jahren wurde der Tourismus stark ausgebaut und organisiert. Neue Wege wurden angelegt und unterhalb des Gipfels des Acatenango wurden Terrassen geschaffen, auf denen man zelten kann. Alleine ist man am Vulkan daher nicht mehr unterwegs. Oft übernachten hier mehr als 100 Personen. Von Antigua werden organisierte Touren angeboten, welche ca. 40 Euro kosten. Die 2-tägigen Touren beinhalten einen Aufstieg zum Gipfel des Acatenango zum Sonnenaufgang des 2. Tages. Ggf. fragt der Führer am Vorabend, ob man auf den Sattel gehen will und nimmt dafür eine Extragebühr. Im Großen und Ganzen läuft es preislich (bisher) recht fair ab. Ich persönlich empfand die Sicherheitslage als gut und fühlte mich nicht bedroht. Die Leute sind freundlich. In Antigua sollte man sich allerdings vor Taschendieben in Acht nehmen!
Seit Frühling 2023 gilt eine digitale Registrierpflicht via Smartphone für Besteiger des Acatenangos. Das Onlineformular findet ihr hier: bit.ly/40vWMXp
Online seit 2012. Letzte Aktualisierung 2023