Aso-san ist ein Calderavulkan auf der japanischen Insel Kyushu. Der Vulkan liegt in direkter Nachbarschaft zur gleichnamigen Stadt Aso. Die Großstadt und Industriezentrum Kumamoto ist nicht weit entfernt. Die Caldera ist 25 x 18 Kilometer groß und liegt auf einer Höhe von 1592 Metern. Sie bildete sich während 4 Eruptionszyklen, die vor 300.000 Jahren begannen und vor 90.000 Jahren endeten. Während dieser jüngsten Eruptionsphase wurden große Mengen Thephra ausgestoßen. Ignimbrite, die von pyroklastischen Strömen abgelagert wurden, finden sich auf weiten Teilen Kyushus. Die pyroklastischen Ströme legten Distanzen bis zu 150 km zurück. An vielen Orten sind die Ablagerungen bis zu 2 m mächtig. Während dieser Eruptionsphase wurden ca. 600 Kubikkilometer Lava ausgestoßen, und der Ausbruch zählt zu den größten Eruptionen der jüngeren Erdgeschichte.
Im Postcaldera-Stadium bildeten sich 17 Vulkankegel in der Caldera. Die fünf bedeutendsten Kegel werden als Aso-gogaku bezeichnet. Der höchste von ihnen ist mit einer Höhe von 1592 m der Take-dake. Naka-dake ist 1506 m hoch und bis heute aktiv. Genau genommen zählt Naka-dake zu den aktivsten Vulkanen Japans. Er produzierte zudem den Ausbruch, der als erster in den Geschichtsbüchern Japans dokumentiert wurde. Dieser Vulkanausbruch ereignete sich im Jahr 553. Im Krater des Nake-dake bildete sich ein Kratersee. Die meisten Eruptionen hier sind strombolianischer und phreatischer Natur. In historischer Zeit fördert Naka-dake basaltische bist basaltisch-andesitische Lava.
Die Aso-Caldera ist bei Touristen beliebt. In der Tat befinden sich in der Caldera mehrere Ortschaften mit Hotels und Kuranlagen. Einmal im Jahr findet in der Caldera das Charlie Nagatani-Konzert statt, bei dem Countrymusik gespielt wird. Heiße Quellen und Wasserfälle tragen zur Beliebtheit des Thermalgebietes bei. Der Gipfel des Nake-dake ist per Seilbahn und Straße erreichbar. Der einfache Zugang zum Vulkangipfel dürfte ein Grund dafür sein, dass es hier schon zahlreiche Todesopfer gab, die bei vergleichsweise kleinen Eruptionen starben. Der bisher folgenschwerste Zwischenfall ereignete sich 1957, als 12 Mitarbeiter der Seilbahn ums Leben kamen. Seitdem fanden 11 weitere Personen den Tod. Sie wurden entweder von Lavabrocken erschlagen oder erstickten in Gasen.In der letzten Novemberwoche 2014 trat Aso in eine neue Eruptionsphase ein: Es wurden Aschewolken gefördert, die den Flugverkehr beeinträchtigten. Die Eruptionen hielten in abgeschwächter Form bis ins Frühjahr 2015 an. Nach einer kurzen Pause begannen im Spätsommer 2015 neue Eruptionen. Die bislang jüngsten Eruptionen gabe es in den Jahren 2020 und 2021. Seit Anfang 2024 wird der Vulkan wieder unruhiger.
Bilder: © google. Stand 2013. Update 2024