Der Arenal ist der jüngste Vulkan Costa Ricas; die ältesten Lavagesteine, die mit ihm in Verbindung gebracht werden, sind 7000 Jahre alt. Der Vulkanismus ist in dieser Region aber deutlich älter. Das Alter des Nachbarvulkans Chato wird auf mindestens 38.000 Jahre geschätzt. Ein großer Ausbruch des Chatos stand vermutlich am Anfang der eruptiven Tätigkeit des Arenals. Der Chato brach zuletzt vor 3500 Jahren aus.
Lange Zeit galt der Vulkan Arenal bei den Menschen in seiner Nachbarschaft als erloschen, denn sein letzter bekannter Ausbruch ereignete sich vor der Landnahme durch die Spanier im 15. Jahrhundert. So sind lange Ruheperioden von mehreren Jahrhunderten, die sich mit aktiven Phasen abwechseln, typisch für den Arenal.
Neuere Untersuchungen belegen allerdings, dass der Vulkan abseits des Gedächtnisses der Menschen, dennoch aktiv war und sogar im 20. Jahrhundert 2 Ausbrüche mit einem VEI 2 produzierte, bevor er sich im Juli 1968 mit einem größeren Ausbruch zurückmeldete.
Eruption des Arenal von 1968
Dieser Ausbruch brachte es auf einen VEI 3 und kostete 78 Menschen das Leben. Auf 1100 m Höhe entstanden 3 neue Krater, die sich auf einer Ost-West verlaufenden Störungszone bildeten. Starke Explosionen förderten Tephra und große Lavablöcke. Die Lavablöcke schlugen auf der Vulkanflanke auf und generierten dort pyroklastische Ströme. Die Glutlawinen zischten zu Tal und zerstörten die Ortschaften Pueblo Nuevo und Tabacon. Nach 3 Tagen beruhigte sich der Vulkan wieder. Im September ereigneten sich wieder einige Explosionen, die allerdings weniger stark waren. Zudem wurden Lavaströme gefördert.Seitdem galt der Arenal als daueraktiv, allerdings fluktuierten die Stärke seiner Ausbrüche phasenweise. Meistens waren im oberen Drittel des Vulkans zähflüssige Lavaströme von einigen 100 Metern Länge zu beobachten. Sie verursachten oft Steinschläge. Strombolianische Ausbrüche fanden in aktiven Phasen mehrmals täglich statt. Die Anzahl der Ereignisse schwankte stark: in Hochphasen wurden bis zu 22 Eruptionen pro Tag registriert, in Tiefphasen eruptierte der Arenal nur 2 - 3 mal am Tag.
Alle paar Jahre kamm es zu stärkeren Ausbrüchen. Sie ereigneten sich oft ohne Vorwarnung. Eine Besteigung des Vulkans galt aufgrund seiner Unberechenbarkeit als gefährlich.
Am 24. Mai 2010 trat der Vulkan in seine finale Eruptionsphase ein. 8 Lavaströme flossen über die Vulkanflanken und es wurden starke explosive Eruptionen erzeugt. Der Nationalpark wurde evakuiert. Wenige Tage später ließ die Eruption nach. Seit Oktober 2010 fließt keine Lava mehr und der Vulkan verstummte.
Tabacon Ressort
Am Fuß des Vulkans liegt ein Naturschutzgebiet, dass die junge Vulkanlandschaft und Reste des Primärwaldes schützt. Einige erstarrte Lavazungen sind von hier aus bequem zu erreichen. Bei Tabacon gibt es heiße Quellen, die im Tabacon Ressort zum Baden einladen. Die Gegend ist touristisch gut erschlossen. Im Umfeld des Vulkans liegen einige gute Lodges und Hotels.Der Vulkan wird durch das vulkanologisches Observatorium von Costa Rica überwacht.
Stand 2012