Waldbrände und Steppenfeuer sind Naturphänomene, die zu einem funktionierenden Ökosystem gehören. Ein Feuer kann nicht nur sinnlos zerstören, sondern auch reinigen: Dichtes Unterholz und kranke Bäume werden nebst ihren Schädlingen verbrannt und liefern Platz und Dünger für neue Vegetation.
Tatsächlich gibt es einige Baumarten, die das Feuer zur Fortpflanzung benötigen. Der australische Feuerbaum etwa, dessen Zapfen nur in einem Feuer aufplatzen und die Samen freigeben. Das Gleich gilt für einige Tannenarten in den USA. Entsprechendes beobachtete man nach großen Waldbränden im Yellowstone Nationalpark. Zudem ist die Asche der verbrannten Pflanzen ein mineralstoffreicher Dünger. Diese Tatsache veranlasst viele Bauern und Farmer in Asien, Afrika und Südamerika zur Brandrodung, die ganze Landstriche verwüstet. Denn besonders im Regenwald laugen die brandgerodeten Böden nach 2 - 3 Jahre wieder aus und werden erodiert. Zudem gehen einmalige Naturgebiete verloren, die Lebensraum für bedrohte Arten sind. Beispiele hierfür sind die Orang-Utans auf Borneo, oder Gorillas im Kongo. Wertvolle Tropenhölzer werden vor der Brandrohnung geschlagen und häufig illegal verkauft.
Ursache von Waldbränden
Eine häufige Ursache für Waldbrände ist Brandstiftung: oft beabsichtigt, oder manchmal unbeabsichtigt, durch Funkenflug eines Grill- oder Lagerfeuers. So wird mancher Wald- und Steppenbrand von Grundstücksspekulanten gelegt.Auf natürliche Weise entstehen Waldbrände häufig durch Blitzschlag, oder Vulkanausbrüche. Glasscherben fungieren heutzutage unter besonderen Bedingungen als Lupe und bündeln das Sonnenlicht so, dass es einen Waldbrand auslösen kann.
Große Brände können auch auf Siedlungen übergreifen. In Europa wurden so schon historische Altstädte zerstört, deren Bausubstanz viel Holz enthielten.
Besonders in den USA macht sich in den letzten Jahren der globale Klimawandel bemerkbar. Eine Umverteilung der Niederschläge und generell länger anhaltende Trockenperioden ließen die Waldbrandgefahr dramatisch ansteigen. Im Vergleich zu 1970 gibt es heute 4 mal mehr Waldbrände, die sich über immer größere Flächen ausbreiten. Alleine in den USA gibt es jährlich gut 100.000 Waldbrände.
Im Jahr 2018 wüteten in Kalifornien besonders heftige Waldbrände. So wurden zahlreiche Villen von Prominenten in Malibu zerstört. 2 Großbrände vereinigten sich beim Ort Medoccino. Mehr als 40 Menschen fanden den Tod. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 24 Milliarden USD.
Waldbrand und Klima
Klimatisch gesehen besteht bereits jetzt ein Rückkopplungseffekt zwischen Waldbrände und der anthropogenen Klimakatastrophe: steigende Temperaturen, Dürren und ungewöhnlich starke Winde erhöhen die Zahl der Waldbrände, die wiederum mehr von dem Treibhausgas Kohlendioxid freisetzen. Durch den Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration steigen wiederum die globalen Lufttemperaturen. Zudem bedingt die schrumpfende Waldfläche, dass immer weniger Kohlendioxid von den Pflanzen aus der Luft gefiltert wird... ein Teufelskreislauf.Auf der anderen Seite werden viele Staubpartikel in die Atmosphäre eingebracht, die das Sonnenlicht abschatten können. Ein Stichwort hierzu ist das globale Dimming.
Im Jahr 2019 wüteten noch nie dagewesenen Wald- und Steppenbrände in arktischen Regionen. Besonders betroffen waren Gebiete in Alaska und Sibirien. Aber auch die Tropen blieben nicht verschont: die beiden grünen Lungen der Erde, der Dschungel im Amazonas und der Regenwald im Kongo standen in Flammen. Alleine im Amazonas-Gebiet wurden mehr als 70.000 Feuer registriert. By the way: den Urwäldern des Nordens kommt eine ähnliche Bedeutung wie dem Regenwald zu.
Bekämpfung von Waldbränden
Menschen die in ein Waldbrandgebiet geraten ersticken häufig, bevor sie verbrennen. Löschflugzeuge stellen in entlegenen Gebieten die einzige Alternative dar Waldbrände zu bekämpft.Dort wo es Wege gibt, versucht die Feuerwehr einzugreifen. Feuerschneisen werden geschlagen. Kontrollierte Gegenfeuer werden gelegt, die dem Hauptfeuer Luft und Nahrung entziehen sollen. Starke Explosionen können einen Waldbrand ebenfalls stoppen, indem die Druckwelle den Sauerstoff verdrängt. Während es meistens gelingt die Bevölkerung zu evakuieren, wird so mancher Brandbekämpfer Opfer der Flammen.