(Un)kraut aus Wald und Garten
Dabei ist es erstaunlich wie viele essbare Pflanzen es in den Parks, Wäldern und Gärten Mitteleuropas gibt. Viele der Gartenunkräuter sind essbar. Dazu zählen Brennnesseln, Löwenzahn und Gänseblümchen. Generell gilt es möglichst junge Blätter auszuwählen. Im Fall der Brennnessel muss man sie mit heißem Wasser blanchieren, oder wie Spinat kochen. Weniger bekannt ist, dass man den lästigen Giersch essen kann. Das stark wuchernde Unkraut ist der Schreck vieler Gartenbesitzer. Die langen Wurzeln wandern durch den ganzen Boden und lassen sich nur müheselig entfernen. Giersch enthält dabei viel Vitamin C. Auch Wegerich und Sauerampfer sind essbar und geben tolle Salatbeimischungen ab.Von vielen Beerensträuchern und Obstbäumen sind auch die Blätter essbar. Am bekanntesten ist hier die Weinrebe, deren eingelegte Blätter in Griechenland eine Delikatesse sind. Während viele Stadtbewohner noch wissen, dass man Bucheckern sammeln und (bearbeitet) essen kann ist das von Eicheln weniger bekannt. Auch die jungen Blätter von Buche, Eiche, Linde und Birke lassen sich essen. Von letzterer ist auch die Unterrinde (Kambium) essbar. Diese muss allerdings gekocht werden. Das Kambium von einigen Nadelbäumen wie Kiefer, Fichte und Douglasie kann man genauso gekocht essen, wie kleingehackte (rohe) Nadeln. aus diesen lassen sich auch Tees zubereiten. Die Samen lassen sich verarbeiten. Man kann sie rösten und genauso wie Bucheckern und Eicheln zu Mehl verarbeiten.
Nahrung Anbauen
Selbst in einem kleinen Stadtgarten kann man Nahrung anbauen. Diese wird aber ebenfalls in einer längeren Krisensituation nicht ausreichen, um sich komplett damit ernähren zu können. Trotzdem halte ich immer ein paar Kartoffeln vor, oder ziehe Tomaten Lauch und Zwiebeln. Dann braucht man auch nicht immer zum Supermarkt rennen, wenn mal was ausgegangen ist. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren sind ebenfalls vorhanden. So hat man dem ganzen Sommer über was Gesundes zu naschen. Zudem ist es für Kinder toll, wenn sie sich an der Gartenarbeit beteiligen können und sehen, woher die Lebensmittel kommen.Schwieriger wird es sein, sich in Krisenzeiten mit ausreichend Protein zu versorgen. Am Wahrscheinlichsten erwischt man Vögel, Mäuse, Ratten und Kaninchen. Eine wertvolle Proteinquelle können Inselkten wie Heuschrecken darstellen. Aber auch Würmer sind essbar und in unseren Breiten einfach zu beschaffen. Ich ziehe fette Tauwürmer in meinem Komposthaufen. Gekaufte Würmer, die nach dem Angeln übrig bleiben, kommen dort hinein. Aber ganz ehrlich: scharf darauf einen zu probieren bin ich nicht.
Stand: 2022. Foto Giersch: © Franz Xaver/Wikepedia unter cc. Foto Kartoffeln © Marc Szeglat