Wer sich mit dem Thema Naturkatastrophen befasst, stellt sich früher, oder später auch die Frage, wie man solche am besten überleben könnte. Hier folgen Tipps zur Fluchttasche und dem Survival Kit. Diese Tipps beruhen auf Empfehlungen von Preppers und meinen eigenen Erfahrungen und Überlegungen. Prepper sind Menschen, die sich auf den Weltuntergang vorbereiten. Das Wort Prepper kommt aus dem Englischen und ist von "prepare" abgeleitet, was "vorbereiten" bedeutet.
Im Falle einer plötzlich eintretenden Katastrophe, muss man evtl. seine Wohnung schnell verlassen und flüchten. Prepper empfehlen, dass man dann wenigstens die wichtigsten persönlichen Wertgegenstände zur Hand hat. Für den Notfall sollte man eine Fluchttasche vorbereiten, denn nicht immer bleibt genug Zeit diese noch zu packen. Die allerwichtigsten Sachen sollte man allerdings immer direkt am Körper tragen. Diese Gegenstände nennt man in der Prepper-Sprache EDC. Diese neudeutsche Abkürzung steht für "every day carry", also für Gegenstände, die man jeden Tag dabei haben sollte.
EDC, oder every day carry
Zu den wichtigsten Sachen zählen Wertgegenstände und Papiere, aber auch einige nützliche Gegenstände. Das meiste davon haben sowieso viele Leute täglich bei sich:Personalausweis, Bankkarten, Bargeld, Versicherungskarte, Smartphone. Ich empfehle ein Notizbuch mit den wichtigsten Telefonnummern. Denn nicht immer kann man sein Mobiltelefon aufladen, um an die Nummern zu kommen. Für mich ist das Messer eines der wichtigsten Gebrauchsgegenstände, welches man besonders in Notfallsituationen benötigen kann. Ich habe fast immer ein Taschenmesser, oder Neck Knive dabei. Wo das nicht möglich ist, trage ich einen stabilen Kugelschreiber aus Aluminium mit mir herum, der sich notfalls zur Selbstverteidigung einsetzten lässt. Zudem fungiert eine Seite als Glasbrecher. Extrem wichtig ist eine kleine Taschenlampe und ggf. ein Feuerzeug. Wer lebenswichtige Medikamente benötigt, sollte auch davon welche mit sich führen.
Überlebensausrüstung im Survival-Kit
Die nächste Ausbaustufe ist das Survival-Kit. Das sollte so klein sein, dass es nicht stört. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man es im Notfall auch dabei hat. Praktisch ist eine Gürteltasche in die man Dinge zum Überleben packt. Der Inhalt kann von Situation, zu Situation unterschiedlich sein. An erster Stelle stehen etwas Verbandszeug, ein Dreieckstuch, Trillerpfeife, Signalspiegel, Feuerstahl, 1 m Schlauch, Paracord-Schnur, Multifunktionstool. Kabelbinder haben sich bei mir oft als nützlich erwiesen, oder eine kleine Rolle Klebeband. Wasserentkeimungstabletten, oder einen Filter-Trinkhalm halt ich auch für wichtig. Eine Atemmaske aus Neopren mit wechselbaren Aktivkohle-Filterpads ist eine Überlegung wert. Alternativ bietet sich eine einfache Staubmaske an. Wer noch Platz in seinem Täschchen hat, kann noch eine Rettungsdecke einpacken. Angelhaken nebst Schnur könnte man auch hinzufügen, wenn man damit rechnet in der Wildnis zu stranden und sich sein Essen selbst fangen muss. Dann wären noch eine Bogensehne und Pfeilspitzen sinnvoll, wenn man weiß, wie man sich einen Bogen baut und damit umzugehen versteht. Von fertig zu kaufenden Überlebenstaschen halte ich wenig. Denn 1. sind diese oft von mangelnder Qualität und 2. meistens für ein Überleben in der Wildnis gemacht.Was gehört in einer Fluchttasche?
Wenn man die oben aufgeführten Sachen nicht am Körper trägt, gehören sie in die Fluchttasche! Zudem eine ordentliche Trinkflasche, oder Trinkblase, ein wenig Trockennahrung, ein guter Poncho, nebst Poncholiner, oder eine leichte Decke/Schlafsack. Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel) und mehr Verbandszeug könnten sinnvoll sein. Muss man mit dem Totalverlust seiner Wohnung rechnen, braucht man weitere wichtige Dokumente wie Geburtsurkunde, Abschlusszeugnisse, Sparbuch, Daten von Wertanlagen. Der Papierkram sollte wasserdicht eingepackt sein. Man sollte sich auch Gedanken machen, ob man alternative Zahlungsmittel wie Edelmetall-Münzen, oder Goldtäfelchen dabei haben will. Da man solche Dokumente und Wertgegenstände ungern in einer Tasche im Schrank herumliegen hat, sollten sie immer griffbereit an einem sicheren Ort, in der Nähe der Tasche gelagert werden.Prepper empfehlen, Wertgegenstände, die man auf einer möglichen Flucht nicht mitnehmen kann, im Garten zu vergraben. Natürlich muss man diese gut einpacken, am besten in einem robusten wasserdichten Kunstoffkanister.
Ein wichtiges Kapitel habe ich hier bisher ausgeklammert: Selbstverteidigung und Waffen. Da die wenigsten Deutschen eine Schusswaffe tragen dürfen, bleiben nur Blankwaffen, Schlagstöcke, Pfeil und Bogen zur Selbstverteidigung und Jagd. Doch damit muss man erst einmal umgehen können. Ein stabiles Messer, oder eine kleine Axt sind auf jeden Fall nützliche Werkzeuge und wer Platz hat, sollte so etwas auch noch in seine Fluchttasche packen. Falls sich eine große Naturkatastrophe ereignen sollte und man längere Zeit autark sein muss, kann man mit diesen Werkzeugen weitere Waffen und Geräte aus Holz herstellen. Wer sein Messer lange Zeit nutzen will, setzt es werde als Hebel, noch als Axt ein, noch gräbt er damit! Doch darüber an anderer Stelle mehr.
Stand: 2018