Seuchen und Pandemien werden von Bakterien, Viren und parasitäre Mikroorganismen wie Pilze und Würmer ausgelöst. Die Erreger befallen einen Wirtskörper und verursachen Infektionskrankheiten, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Besonders neue Erreger und Mutationen können zur raschen Ausbreitung von Seuchen führen, da das Immunsystem der Menschen neuen Erregern nichts entgegenzusetzen hat und wirksame Impfungen und Medikamente fehlen. Erreger können auch die Spezies wechseln und auf unterschiedliche Wirte überspringen. Da das Immunsystem des neuen Wirtes den Erregern nicht kennt, enden Infektionen mit einem neuartigen Erreger relativ oft tödlich.
Eine der historisch bekanntesten Seuchen ist die Pest. Besonders im Mittelalter entvölkerte diese Infektionskrankheit ganze Landstriche. Als Überträger der Pest wurden Ratten und Läuse verantwortlich gemacht. Ein globaler Temperaturrückgang steht im Verdacht die Pandemie begünstigt zu haben. Möglicherweise wurde der Temperaturrückgang durch einen gigantischen Vulkanausbruch im Jahre 535 n.Chr. hervorgerufen. Man sieht, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen im System Erde sind sehr komplex. Damals gab es keine Medikamente gegen die Pest. Heute hilft Antibiotika.
Besonders gefürchtet sind Viren, besonders, da Antibiotika bei einer Vireninfektion nicht helfen. Bisher gibt es nur wenige Medikamente die einige Viren erfolgreich bekämpfen können. Hinzu kommt, dass die Erreger schnell mutieren und immer neue Impfungen und Medikamente entwickelt werden müssen. Die Spanische Grippe war pandemisch und forderte zwischen 1918 und 1920 mindestens 25 Millionen Menschenleben. Aktuelle sterben weltweit täglich 5700 Menschen an den Folgen einer HIV-Infektion. Bis jetzt ist HIV nicht heilbar, aber es werden gute Fortschritte in die Therapie gemacht. So ist die Lebenserwartung von HIV-Patienten deutlich gestiegen. Auch eine Prophylaxe wurde entwickelt.
Die modernen Verkehrsmittel begünstigen die rasche Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Dem gegenüber steht ein gut funktionierendes Netz von Gesundheitsbehörden, die eine Ausbreitung von Pandemien entgegenwirken. Bessere Hygiene, Gesundheitsvorsorge und Behandlungsmethoden wirken der Ausbreitung von Krankheiten entgegen, können diese aber nicht immer zuverlässig verhindern.
Im Frühjahr 2014 begann sich das Ebola-Virus in Westafrika auszubreiten. Bisherige Ausbrüche der gefährlichen Fiebererkrankung waren lokal begrenzt, doch nun breitete sich das Virus in mehreren Ländern aus. Bis zum Herbst starben mehr als 3400 Menschen. Im Oktober 2014 wurden erste Fälle in den USA und Europa bekannt.
Das Ebola-Virus brach zum ersten Mal 1976&xnbsp;in der Demokratischen Republik Kongo aus, wo es von Tieren auf den Menschen übersprang. Bis zu 90% der Infizierten sterben an Ebola. Erprobte Medikamente, oder Impfungen gibt es derzeit nicht. Einige experimentelle Medikamente wurden zur Behandlung eingesetzt.
Im Dezember 2019 begann das sogenannte Coronavirus weltweiten Schrecken zu verbreiten. Der Erreger sprang von Wildtieren (die zum Verzehr lebend auf einem Markt gehandelt wurden) auf den Menschen über und infizierte in wenigen Wochen tausende Menschen. Die resultierende Krankheit war ein Lungeninfekt, der vergleichsweise tödlich endete: Die Mortalitätsrate lag zwischen 2 und 5 %. Seinen Ursprung hatte der Erreger in der chinesischen Stadt Wuhan. Diese wurde komplett abgeriegelt, trotzdem konnte die Ausbreitung nicht gestoppt werden. Ende Februar 2020 erreichte die Epidemie Italien und breitete sich von dort weiter Richtung Deutschland aus. Bis zum März 2020 gab es in mehr als 80 Ländern Infekte mit dem Virus, der auf den Namen Covid-19 getauft wurde. In der ersten Monatshälfte wurden weltweit über 90.000 Infekte registriert und 3300 Todesopfer. Aus der Epidemie war eine Pandemie geworden.