Der Strokkur auf Island.
Das Wort Geysir kommt aus Island und bedeutet wild strömend. Gemeint ist heißes Wasser. Es wird aus trichterförmigen Öffnungen im Boden in ungefähr gleichen Zeitabständen in die Luft geschleudert. Solche Springquellen gibt es an mehreren Orten auf der Welt. Zum Beispiel in den USA, in Neuseeland und auch in Island. Dort befindet sich auch die Springquelle, die allen anderen ihren Namen gegeben hat, der große Geysir.
Aber was genau passiert beim Ausbruch eines Geysirs?
Geysire liegen immer in vulkanischen Gebieten. Der Untergrund unter den Geysiren wird durch vulkanische Energie erhitzt. Unter der Erdoberfläche befindet sich eine Erdschicht, die nicht dicht ist. Sie kann Wasser aufnehmen und sammeln wie in einem Schwamm. Solche Erdschichten haben winzige Löcher, oder Poren und werden deshalb porös genannt. Die poröse Schicht ist durch einen Schacht mit dem Geysirbecken an der Erdoberfläche verbunden. Das Wasser in dieser porösen Schicht wird nun durch die Wärme des Vulkans erwärmt.
Im Geysirschacht und im Becken steht das Wasser wie in einer Säule. Diese Wassersäule übt durch ihr Gewicht Druck auf das erhitzte Wasser aus. Diesen Druck kannst du erleben, wenn du im Schwimmbad tauchst. Das unangenehme Gefühl, das du auf den Ohren hast, während du tauchst, wird vom Wasserdruck verursacht. Bei unserem Geysir bewirkt der Wasserdruck, dass das Wasser in der porösen Schicht nicht bei 100° C sieden kann. Es muss viel heißer werden, bis sich erste Dampfblasen bilden können. Man sagt auch, es überhitzt. Das Wasser wird solange weiter erhitzt, bis es so heiß ist, dass es trotz des Wasserdrucks siedet. Durch die Dampfbläschen wird die Wassersäule im Schacht leicht angehoben. Wenn du am Rand des Quellbeckens stehst, siehst du in diesem Augenblick eine Wasserglocke, oder wie etwas Wasser über den Beckenrand schwappt.
Nun ist etwas weniger Wasser im Quellschacht als vorher. Daher ist auch der Wasserdruck etwas geringer. Die Temperatur des heißen Wassers ist nun zu hoch. Das Wasser verdampft und der Dampf dehnt sich aus. Aus einer Tasse Wasser werden 1500 Tassen Dampf. Explosionsartig steigt der Dampf auf und treibt das Wasser aus dem Schacht nach oben. Es wird bis zu 100 Meter in die Luft gerissen.
Nach dem Ausbruch läuft es zurück in den Schacht und der Ablauf beginnt von neuem.
Der Anblick eines tätigen Geysirs ist beeindruckend. Einige Minuten lang ist Ruhe im wassergefüllten Becken. Nur vereinzelt perlen dann Dampfblasen an der Oberfläche. Dann beginnt das Wasser plötzlich ohne Vorwarnung aufzuwallen. Einen Augenblick lang wölbt sich über dem Becken eine Wasserglocke auf. Dann schießen aus dem Untergrund unzählige Wasserblasen mit hoher Geschwindigkeit herauf. Wie eine Explosion durchbrechen sie die Wasserglocke und reißen das Wasser mit sich in die Höhe. Wenig später läuft das Wasser zurück in das Becken und füllt es wieder auf.
Heiße Quellen funktionieren einfacher als Geysire. Hier tritt einfach geothermal erwärmtes Grundwasser an der Oberfläche aus. Die Hitze, die das Wasser erwärmt, stammt natürlich von der Magmakammer im Untergrund. Manchmal sammelt sich das heiße Wasser in Becken, in denen man herrlich baden kann. Ihre bunten Farben verdanken die heißen Quellen Mineralien und Bakterien.