In der ozeanischen Kruste gibt es ganze Riss-Systeme, aus denen ständig Lava quillt. Die Lava türmt sich entlang dieser unterseeischen Risse zu einem Unterwassergebirge auf. Diese Gebirge nennt man "Mittelozeanische Rücken". Aus der Lava der Mittelozeanischen Rücken entsteht neue ozeanische Kruste, die von der nachströmenden Lava nach außen gedrückt wird.
Nun wird unser Planet aber nicht immer größer. Also muss für jedes Stück neue ozeanische Kruste ein Stück alte Kruste verschwinden. Das tut es auch und zwar vor den Kontinenten. Das sind die Stellen, an denen die Tiefseegräben entstehen.
Das Gestein der kontinentalen Kruste ist leichter, als das Gestein der ozeanischen Kruste. Daher schiebt sich die schwerere ozeanische Kruste unter die kontinentale Kruste (siehe Bild). Die alte ozeanische Kruste taucht dabei bis in den Erdmantel ab. Dort wird das Gestein wieder aufgeschmolzen und zu Magma umgewandelt.
Dieser Kreislauf ist auch der Grund dafür, warum trotz der vielen Vulkanausbrüche immer noch so viel Magma im Erdmantel ist. Ähnlich dem Hausmüll wird das Gestein wiederverwertet.
Einer der bekanntesten Mittelozeanischen Rücken liegt im Atlantik. Die Vulkaninsel Island liegt mitten auf diesem Rücken. Auf Island sieht man überall die Risse, die sonst auf dem Meeresboden liegen. Hier treffen die Kontinentalplatten von Europa und Nordamerika zusammen. Da die Lava, die aus den Rissen quillt, die Kontinentalplatten auseinanderschiebt, entfernen sich Europa und Nordamerika voneinander. Das geht aber sehr langsam. Die Kontinentalplatten verschieben sich pro Jahr nur um wenige Zentimeter. Das hat aber zur Folge, dass der Atlantische Ozean immer größer wird.
Auf der anderen Seite von Nordamerika liegt der Pazifische Ozean. Der Pazifische Ozean ist von Tiefseegräben umgeben, an denen der Ozeanboden verschluckt wird. Deshalb kommen sich Asien und Amerika immer näher und der Pazifik wird kleiner, bis er in einigen Millionen Jahren ganz verschwunden sein wird und Asien und Amerika zusammenstoßen.