Geologen suchen Steine und zeichnen ihre Fundorte in Landkarten ein. So entstehen geologische Karten. Mit ihrer Hilfe kann man sogar ermitteln, wie die Gesteine in der Erdkruste stecken, selbst dort, wo man sie nicht sehen kann. Natürlich braucht der Geologe verschiedene Farbstifte, damit er die unterschiedlichen Gesteine in seiner Karte farblich markieren kann. So entstehen recht bunter Karten.
Die klassischen Werkzeuge eines Geologen sind Hammer, Kompass und Neigungsmesser. Mit dem Hammer haut er das Gestein klein und nimmt Proben. Oft kann man erst erkennen, welches Gestein man vorliegen hat, wenn man es von innen anguckt. Mit Kompass und Neigungsmesser misst er, wie die Gesteinsschichten an der Oberfläche liegen und in welchem Winkel sie ins Erdinnere abtauchen. Die Daten werden in der Karte einzeichnen. So lässt sich dann der unterirdische Verlauf der Gesteinsschichten berechnen.
Die klassischen Geologenwerkzeuge wurden im Laufe der Jahre von weiteren Maschinen ergänzt. Heute arbeiten Geologen mit Sprengstoff, Bohrern, Schiffen, Flugzeugen und Satelliten, aber auch mit Mikroskopen und Röntgengeräten. Die leistungsfähigsten Computer der Welt helfen den Geologen bei der Auswertung ihrer Daten.
Nicht so modern, aber immer dabei hat ein Geologe ein kleines Fläschchen mit Salzsäure. Damit kann er direkt am Aufschluß Gesteine untersuchen. Mit Hilfe einer Pipette träufelt er etwas Salzsäure auf das Gestein. Wenn es zu schäumen beginnt, dann reagiert die Salzsäure mit dem Gestein: ein Hinweis darauf, dass es Kalk enthält. Zum Minilabor im Taschenformat gehört auch eine Geologenlupe. Mit dieser kleinen Lupe kann der Geologe gucken, aus welchen Mineralien sich ein Gestein zusammensetzt. Wenn die Minerale zu klein sind, untersucht der Geologe kleine Gesteinsproben unter dem Mikroskop. Oft werden die Proben zu dünnen Plättchen geschliffen, die das Licht durchlassen. Die Plättchen nennt man Dünnschliffe. Mit speziellen Mikroskopen lässt sich untersuchen, wie das Licht beim Durchgang durch das Mineral verändert wird. Jedes Mineral weist spezifische Eigenschaften auf, mit deren Hilfe es eindeutig bestimmt werden kann.
Anekdote
Als Student war ich in Bayern auf Exkursion, um eine geologische Karte anzufertigen. Wie es sich so gehört, hatte ich ein kleines Pipetten-Fläschen mit Salzsäure in der Parkatasche. Tatsächlich benutzte ich es, um einen Stein auf Kalk zu testen. Beim Wegpacken verschraubte ich das Fläschen nicht sorgfältig und die Salzsäure lief in meiner Jackentasche aus. Sie war nicht stark genug, um mich zu verätzen, aber den Parka verfärbte es und es entstand ein schäbiger Fleck, natürlich erntete ich den Spott meiner Kommilitonen.
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Text online seit 2022. © Marc Szeglat, Foto: © Matt Affolter/ Wikipedia-Lizenz der cc