Fossilien kommen an den ungewöhnlichsten Orten vor: versteinerte Meeresbewohner findet man heute auf den höchsten Berggipfeln und vielleicht sogar in deiner Fensterbank. Wie sie dahingekommen sind, erfährst du auf der nächsten Seite. Ich meine auf dem Berggipfel, nicht in deiner Fensterbank.
Fossilien sind für den Geologen wichtig, weil sie ihm helfen, die Geschichte eines Sedimentgesteins oder einer Gesteinsschicht zu entschlüsseln. Da die Forscher herausgefunden haben, in welchem Erdzeitalter bestimmte Tiere lebten, müssen die Gesteine, in denen die Fossilien dieser Tierarten vorkommen, aus dem gleichen Zeitalter stammen. Meistens sind sie mehrere Millionen Jahre alt. Außerdem halfen Fossilien zu beweisen, dass die Kontinente einmal eine einzige Landmasse bildeten, die in die heutigen Erdteile zerbrochen ist. Die Kräfte des Erdinneren transportierten sie an ihre heutige Position.
Natürlich verraten die Fossilien auch viel über die Lebensweise längst ausgestorbener Tierarten und erzählen Geschichten von ihrem Leben und Tod. Mit ihrer Hilfe können Paläoklimatologen auch etwas über das Klima früherer Erdzeitalter erfahren. Sie liefern Vergleichsdaten, die helfen den aktuellen Klimawandel besser zu verstehen.
Fossilien gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen: angefangen von den Resten mikroskopisch kleiner Algen, über Korallen und wirbellose Gliederfüßlern, Armfüßlern, Kopffüßlern und Insekten bis hin zu den Fischen, Reptilien, Vögeln und Säugetieren, die nicht nur Wirbel, sondern ein innenliegendes Skelett haben.
Für den Geologen sind die Fossilien der wirbellosen Tiere am wichtigsten, weil ihnen eine besondere Bedeutung zur Altersbestimmung von Gesteinen zukommt. Solche Fossilien nennt man Leitfossilien. Wichtige Leitfossilien sind Trilobiten, muschelartige Brachiopoden und Ammoniten. Ammoniten gehören zu den Kopffüßlern und sind die Vorläufer heutiger Kraken gewesen. Tatsächlich gibt es noch eine lebende Art von Kopffüßlern, den es schon zu Urzeiten gab: den Nautilus. Bei den ausgestorbenen Trilobiten des Erdaltertums handelte es sich um Gliederfüßler mit einem Außenskelett.
Am meisten sind wir natürlich von den gigantischen Knochen der Saurier begeistert, die in modernen Filmen wiederbelebt wurden. Nicht zu vergessen sind natürlich Pflanzen, von denen ganze Wälder versteinerten. Ihre zersägten Baumstämme geben heute hübsche Tischplatten aus Stein ab, die zudem ziemlich teuer sind.
Die Forscher, die sich überwiegend mit Fossilien beschäftigen, nennt man Paläontologen. Das zugehörige Fach heißt Paläontologie. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet es in etwa "Lehre von den Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit".