Mineralien und Kristalle spielen bei der Bildung von Gesteinen eine wichtige Rolle. Dabei ist der Unterschied zwischen beiden nicht jedem klar und die Begriffe werden oft wahllos benutzt. Der Begriff Mineral bezeichnet eine Substanz, die durch geologische Prozesse entstanden ist. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jedes Mineral ein Kristall ist und nicht jeder Kristall ein Mineral ist. Zucker bildet zwar Kristalle, aber sie sind nicht mineralisch, da Zucker nicht in geologischen Prozessen entsteht. Das Lavagestein Obsidian ist zwar mineralisch, aber bildet aufgrund seiner besonderen Struktur keine Kristalle.
Oft liegt bei Mineralien der Schwerpunkt der Betrachtung auf der chemischen Zusammensetzung der Substanz. Ein Kristall beschreibt hingegen die physikalische Anordnung von Atomen in einem Kristallgitter und lässt sich über Symmetrieeigenschaften definieren. Das Kristallgitter ist dabei ein mathematisches Konstrukt aus Punkten. Ähnlich wie die Felder auf einem Schachbrett werden so Punkte in einem Würfel angeordnet, mit deren Hilfe sich der Raum beschreiben lässt. Die Anordnung der Atome in einem dreidimensionalen Kristallgitter beschreibt, wie eine Elementarzelle des Kristalls gespiegelt oder gedreht werden muss, damit man alle Flächen eines Kristalls erhält. Mineralische Kristalle haben ganz klare Flächenzuordnungen, über die sie sich beschreiben lassen.
Wichtige Mineralien, die Kristalle bilden und in Gesteinen häufig vorkommen, sind Plagioklas, Alkalifeldspat, Quarz, Pyroxen, Amphibol, Glimmer, Olivin, Tonminerale, Kalzit und Magnetit. Sie machen zusammen gut 95% des gesamten Mineralienbestandes der Erdkruste aus.
Edelsteine sind besondere Mineralien, die für gewöhnlich wunderbare Kristalle bilden. Je seltener ein Edelstein in der Natur vorkommt, desto wertvoller ist er. Darüber hinaus bestimmen auch verschiedene Eigenschaften wie Härte, Farbe und Lichteinwirkung den Wert eines Edelsteins. Der bekannteste Edelstein ist der Diamant. Er besteht aus reinem, also elementarem Kohlenstoff und entsteht tief im Inneren der Erde, in sogenannten Kimerlit-Pipes. Das sind spezielle Vulkanschlote. Diamanten kommen in verschiedenen Formen wie Würfel, Tetraeder, Dodekaeder und Oktaeder vor. Während ein Würfel 6 Flächen hat, besteht ein Oktaeder aus 8 Flächen. Diamanten sind das Härteste, was die Erde zu bieten hat. Auf der Mohs-Skala hat ein Diamant die Härte 10. Die Skala der Härtegrade nach Mohs ist 10stufig und weist einem Mineral einen Härtegrad zu. Das weicheste Mineral ist Talk. Es ist so weich, dass man es mit dem Fingernagel ritzen kann. Apatit, der in unseren Zähnen vorkommt, hat einen Härtegrad von 5. Aber vorsicht, trotzdem können Zähne abbrechen und durchfaulen.
Mineralien und Kristalle
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