Nicht jedes starke Erdbeben wird gleich zu einer Naturkatastrophe! Solange sich ein Erdbeben in unbewohnten Regionen ereignet, ist es einfach ein Naturphänomen. Da es auf der Erde aber immer enger wird, gibt es nur noch wenige unbewohnte Regionen der Erde. Selbst in Alaska leben Menschen, die unter den Folgen starker Erdbeben leiden könnten. Je dichter die Region besiedelt ist, in der sich ein Erdbeben ereignet, desto größer die Katastrophe. In großen Städten können Erdbeben zig Tausende Menschen töten. Die Erdstöße bringen Gebäude zum Einsturz oder lassen zumindest Teile von Häusern abbrechen und auf Straßen stürzen.
Es gibt eine Reihe weiterer Gefahren, die durch ein Erdbeben ausgelöst werden können: Sämtliche Leitungen können unterbrochen werden. Besonders gefährlich ist es, wenn Gasleitungen brechen. Dann reicht ein einziger Funke, um Explosionen und Brände auszulösen. Und Funken können ganz schnell entstehen, da auch die Stromleitungen reißen. Die Funken können Brände auslösen, daher ist es wichtig, sofort alle Gasleitungen zu überprüfen und abzusperren. Austretendes Öl kann sich ebenso entzünden, falls ein Öltank platzt. Die Wasserleitung sollte man auch absperren, denn wer will schon in seinem Keller ertrinken?
Wasserleitungen bersten ebenfalls. So können Keller überschwemmt werden, oder Straßen unterspülen. Es entstehen Hohlräume, in die man hineinfallen kann.
Ohne Strom und Wasserversorgung ist man auf Hilfe angewiesen. Das Problem ist, dass dann auch die Telefone nicht funktionieren und man nachts im Dunklen sitzt. Taschenlampen und ein Radio mit Batterien gehören in jedem Haushalt, wenn man in einem Erdbebengebiet wohnt. Dann kann man Durchsagen empfangen, die Tipps geben, wo man Hilfe findet.Erzählung: Erdbeben auf Java
Im Jahr 2006 befand ich mich gerade auf dem Weg zum indonesischen Vulkan Merapi, als es in der Gegend zu einem starken Erdbeben kam. Es hatte eine Magnitude von 6,2 und verursachte große Schäden. Von all dem wusste ich nichts, als ich auf dem Flugplatz Jakarta das Flugzeug zu meinem Endziel bestieg. Wir wollten gerade starten und befanden uns schon auf der Startbahn, als der Start abgebrochen wurde und alle Passagiere das Flugzeug wieder verlassen mussten. Es herrschte große Aufregung und alle anderen Passagiere waren mit Telefonieren beschäftigt. Irgendwann fand ich jemanden, der mir in gebrochenem Englisch erzählen konnte, was passiert war: An unserem Ziel in Yogjakarta hatte es ein starkes Erdbeben gegeben. Der Flughafen wurde gesperrt. Ich war der einzige Europäer, der dorthinfliegen wollte. Alle anderen Passagiere kamen aus der Gegend des Erdbebens und waren jetzt natürlich besorgt, ob ihren Familien und Freunden etwas passiert sei. Ich machte mir auch Sorgen um meine Freunde, die bereits vor Ort waren. Mit einiger Verspätung flogen wir dann doch los und wurden auf einen anderen Flughafen umgeleitet, um dann mit Bussen ins Kriegsgebiet gefahren zu werden. Dort bot sich ein Bild des Schreckens. Schon auf dem Hinweg passierte der Bus Lager, die voller verletzter Menschen waren. Yogjakarta hatte das Beben recht gut überstanden und so blieben meine Freunde unverletzt. Am nächsten Tag fuhren wir ins Zentrum der Katastrophe: dort war kaum ein Haus unbeschädigt geblieben. Zahlreiche Häuser waren ganz eingestürzt. Überlebende gruben in den Trümmern ihrer Häuser nach brauchbaren Dingen oder suchten vermisste Angehörige. Bilder, die man nicht so leicht vergisst.