Dinosaurier entwickelten sich während des Erdmittelalters (Mesozoikums), das vor etwa 252 Millionen Jahren begann und vor etwa 66 Millionen Jahren endete. Das Klima war damals völlig anders als heute. In der Atmosphäre waren viel mehr Treibhausgase vorhanden als heute, weshalb es durchschnittlich um 6-8 Grad wärmer war als es jetzt der Fall ist. Durch die besonderen atmosphärischen Bedingungen wurden die Pflanzen viel größer und Bäume mit Höhen von mehr als 30 Metern waren keine Seltenheit. Selbst Farne und Schachtelhalme waren wesentlich größer als heute. Daher konnte es durchaus von Vorteil gewesen sein, ein großer Pflanzenfresser zu sein, der auch die höheren Pflanzenstockwerke erreichen konnte. Der Riesenwuchs bei Pflanzen bedingte auch ein großes Nahrungsangebot für die Tierwelt.
Um einen großen Pflanzenfresser zu reißen, mussten auch die Jäger entsprechend groß sein. Außerdem waren Dinosaurier wechselwarm, was bedeutet, dass ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängig war. Sie konnten ihre Körpertemperatur nicht aktiv regulieren wie heutige endotherme (gleich warme) Tiere, zu denen Vögel und Säugetiere gehören. Da das Klima über lange Perioden des Mesozoikum nicht nur wärmer war als heute, sondern auch die jahreszeitlichen Schwankungen geringer waren, hatte Wechselblüter damals bessere Lebensbedingungen als heute, während es für große Säugetiere viel zu warm gewesen war.
Hinzu kommt, dass die Atmosphäre während des Mesozoikums mehr Sauerstoff als heute enthielt. Aktuell hat unsere Atmosphäre einen Sauerstoffgehalt von 21%, während des Mesozoikums lag er zwischen 25% und 35%. Dass weiß man, weil man winzige Luftblasen, die im Bernstein jener Zeit eingeschlossen waren, untersuchen konnte. Die großen Dinos konnten den vorhandenen Sauerstoff auch besser nutzen als heutige Säugetiere, da sie ein effizienteres Atem- und Kreislaufsystem hatten. Dies ermöglichte es ihnen, eine höhere Stoffwechselrate aufrecht zu erhalten und aktivere Lebensweisen zu führen.
Man darf nicht vergessen, dass nicht alle Dinosaurierarten riesig waren. Es gab auch viele kleinere Dinosaurierarten, die unterschiedliche ökologische Nischen besetzten. Der Großwuchs war also nicht bei allen Dinosauriern eine universelle Eigenschaft, sondern resultierte aus einer Kombination verschiedener Faktoren, darunter Umweltbedingungen, evolutionäre Anpassungen und anatomische Merkmale.
Dinosaurier und Klimawandel
Wie wir gerade gelesen haben, war das Klima zur Zeit der Dinosaurier anders als es heute ist. Das Erdmittelalter umfasst eine sehr große Zeitspanne während derer sich das Klima mehrfach änderte. Außerdem waren die Landmassen anders verteilt als heute. Damals gab es einen zusammenhängenden Urkontinent, was schon ein anderes Klima mit sich brachte als heute. Das Klima änderte sich bereits während des Mesozoikums, u.a. weil viel Kohlendioxid durch den Pflanzenwuchs im Boden gebunden wurde. Algen und andere Meerespflanzen speicherten auch viel Kohlendioxid im Meer.Damals bildeten sich innerhalb von Jahrmillionen die Lagerstätten von Kohle, Gas und Erdöl. All diese fossilen Brennstoffe entstanden aus organischen Substanzen, die während ihres Wachstums Kohlendioxid aus der Luft aufnahmen. Durch die Lagerstättenbildung wurde das Kohlendioxid tief im Inneren der Erdkruste eingelagert und so dem natürlichen Kreislauf entzogen. Das ist mit ein Grund dafür, dass es heute um bis zu 8 Grad kälter ist als während des Erdmittelalters.
Nun fördern wir die fossilen Brennstoffe zutage und verfeuern sie innerhalb weniger Jahrzehnte, so dass all die Stoffe wieder frei werden, die zu Zeiten der Dinosaurier in der Erdkruste eingelagert wurden. Die freigesetzten Treibhausgase verändern das Klima. Wenn wir so weitermachen, ist es in einigen Jahrzehnten wieder so heiß wie zu Zeiten der Dinosaurier, was uns nicht gut bekommen wird!