relativ hochviskoser, gasarmer Lavatyp. Zeichnet sich durch geringe Fließgeschwindigkeit und bröckligen Habitus aus. Der Ausdruck "Aa" stammt aus dem Hawaiianischen; es soll der Schmerzenslaut sein, den die polynesischen Ureinwohner beim Begehen der Lava ausgerufen haben.
feinste Partikel in der Luft; Asche, Staub, Salze, etc.
Vulkanite mit einem Kieselsäuregehalt zwischen 52% und 65%. Häufiges Vulkangestein in den Anden (Subduktionszonen-Vulkanismus).
feinstes vulkanisches Gestein mit Kornduchmesser kleiner 2 mm. Wird explosiv gefördert und kann sich noch in großer Entfernung vom Vulkan ablagern.
heiße Schuttlawine; entsteht z.B. beim Zusammenbruch einer Kraterwand.
vulkanisches Gestein mit einem Kieselsäuregehalt unter 52% (basisch)
weißes, vulkanisches Gestein (Pyroklastit). Bims entsteht aus gasreichen Magmen, die explosiv gefördert werden. Aufgrund ihres hohen Porenvolumens schwimmen Bimssteine häufig. Bims wird industriell genutzt; größtes Vorkommen auf Lipari (Sizilien)
Austrittsöffnung innerhalb eines Kraters; Ende des Förderschlotes.
pyroklastische Förderprodukte mit einer Korngröße größer 64 mm, die bei der Flugbewegung im plastischen Zustand eine bestimmte Form annehmen und erstarrt zu Boden fallen. Die Form ist abhängig von der Viskosität der Schmelze, die bekannteste ist die Spindelform.
verfestigte Bruch-, bzw. Trümmerstücke von kantigem Habitus
durch Einsturz der entleerten Magmakammer entstandener Kraterkessel, oder durch Explosion des Urvulkans.
hier: magmatische Differentiation. Prozess der chemisch-physikalischen Umwandlung (bei sinkenden Temperaturen) eines Stamm-Magmas in verschiedene, aber räumlich miteinander verbundene Teilmagmen. Aus diesen entstehen die unterschiedlichen Vulkanite. Klassisches Beispiel ist die Kristallisationsdifferentiation einer Silikatischen Schmelze. Bei unterschreiten der sogenannten Kristallisationstemperatur (für jedes Mineral unterschiedlich) bilden sich in der Magmakammer erste Kristalle (z.B. Olivin, Pyroxen, Amphibol). Diese sind schwerer als das Magma und saigern zum Boden. Es können auch Kristalle entstehen, die leichter als die Schmelze sind. Diese steigen nach oben. Da die Kristalle weniger SiO2 in ihre Gitter einbauen als in der Schmelze vorhanden ist, reichert sich die Kieselsäure in der Restschmelze an. So entsteht eine differenzierte Schmelze, die in unserem Fall immer sauerer wird. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt der Vulkan ausbricht, können chemisch verschiedene Schmelzen gefördert werden.
durch Aufstauung hochviskoser, an der Oberfläche fast erstarrter Magmen entstandene Kuppe, bzw. Lavapfropf. Ein Dom kann explodieren, oder kollabieren. Häufig entstehen dabei pyroklatische Ströme. (Glutwolken)
Ausströmen, bzw. Ausfließen von Lava ("roter Vulkanismus").
explosive Förderung von Lava, Schlacken, Bomben, etc. ("grauer Vulkanismus").
zum größten Teil entgastes Magma.
der Ort, der über dem wirklichen Erdbebenzentrum (Hypozentrum) liegt.
allgemeiner Bergriff für die vulkanische Ausbruchstätigkeit.
über die Förderart (ejektiv, effusiv) von Laven entscheiden im wesentlichen die Faktoren: Wasser-, Gas-, Kieselsäuregehalt und Temperatur (des Magmas).
Wasser | Gas | Kieselsäure | Temperatur in °C | Förderart |
bis 1230 | effusiv, ruhig | |||
effusiv & ejektiv | ||||
600 - 900 °C | schiebt saure Laven aus den Schlot (Dom) | |||
400 - 700 °C | hoch explosiv, Glutwolken |
Dampf- und Aschewolke über einem Vulkan / Förderschlot.
Ausströmen vulkanischer Gase und Dämpfe.
Ort der Exhalation vulkanischer Gase. Meist gekennzeichnet durch die temperaturabhängige Ablagerung von Chloride und Sulfate. Temperaturen zwischen 100 °C und 1000°C.
Sammelbegriff für heiße, vulkanische Springquellen. Das Auswerfen der Wasserfontäne geschieht periodisch.
oder pyroklastische Ströme (nuée ardente) bestehen aus einer Schmelztröpfchen / Festkörper / Gassuspension mit Temperaturen bis zu 700 °C. Da sie relativ schwer sind, steigen sie nicht auf, sondern rasen auf einem heißen Gaskissen zu Tal. Es wurden Geschwindigkeiten bis zu 400 km/h beobachtet. Die Bewegungen innerhalb der Wolke sind turbulent.
oft mehrere Meter hohe Lavagebilde ähnlich einem Schornstein. Hornitos entstehen auf oberflächlich erkalteten Lavaströmen und dienen der Entgasung. Sie zeichnen sich durch sporadische Schlackenwurftätigkeit aus.
ortkonstanter Magmaherd (s.a. Plume), der aus dem Erdmantel bis an die Erdoberfläche reicht. Typisches Beispiel für hot-spot Vulkanismus sind die Hawaii Inseln. Dort wandert die ozeanische Kruste über einen hot spot. Als Folge entsteht die Kette der Vulkaninseln.
Druck von Flüssigkeiten (Magma). Spielt eine wichtige Rolle bei den Ausbruchsmechanismen eines Vulkans. Ist der hydrostatische Druck in der Magmakammer kleiner als der Gasdruck bilden sich Gasblasen, die das Magma nach oben treiben.
gasreiches Magma. Die Gase sind unter hohem Druck im Magma gelöst.
Gestein aus den Ablagerungen einer Glutwolke.
der erste Ausbruch, der eine neue Eruptionsphase einleitet, meist hochexpolsiv.
Siliziumdioxid (SiO2). Wichtiges Bestandteil (vulkanischer) Gesteine und Mineralien. Mitverantwortlich für die Viskosität einer Schmelze.
Grundbegriff der Plattentektonik. Durch Konvektionsströme im viskosen Mantel wandern die Lithospärenplatten, in die die feste Erdkruste unterteilt ist.
walzenförmige Strömungsbewegung durch Temperaturgefälle hervorgerufen. Im Erdmantel steigt heiße Schmelze aufgrund des Dichteunterschieds auf, kühlt dabei ab und sinkt wieder nach unten, wo es sich erwärmt. Es bildet sich ein Kreislauf. Man geht von der Annahme aus, dass sich im Erdmantel Konvektionszellen mit gegenläufiger Zirkulationsrichtung befinden. Daher wandern die Kontinente in unterschiedliche Richtungen.
hier: aus der Schmelze (Magma) scheiden sich bei unterschiedlichen Temperaturen verschiedene, feste Kristalle (Mineralien) ab. Bei fortschreitender Abkühlung des Magmas dauert der Prozess solange an, bis es komplett erstarrt (verfestigt) ist.
Pyroklastite mit einer Korngröße zwischen 2 mm und 64 mm.
an der Erdoberfläche austretendes Magma.
die äußere Erdschale umfasst die "starre" Erdkruste und den festen Teil des oberen Mantels bis in eine Tiefe von 100 km.
Vulkanbau, der meistens nur aus einem schüsselförmigen Krater besteht, der am Rand aufgeschüttete Wälle aus Lockerprodukten (Schlacken) besitzt. Bildung durch phreatomagmatische Vorgänge. Größte Ansammlung in der Eifel.
silikatische Gesteinsschmelze im Erdinneren.
Der Ort unter einem Vulkanbau in dem sich das Magma ansammelt. Von dort steigt das Magma in Förderschloten zur Erdoberfläche.
Sammelbegriff für die Vielzahl magmatischer Gesteine. Diese entstehen durch Kristallisation silikatischer Schmelzen aus dem Erdinneren. Magmatite (und Magmen) werden grob durch ihren Gehalt (in Gew.%) an Kieselsäure (SiO2) klassifiziert. Enthalten sie ca. 50% SiO2 sind sie basisch, bei ca. 70% sauer; dazwischen werden sie intermediär genannt.
die mittlere Erdschicht reicht von einer Tiefe von 60 km bis in 2900 km. Der Mantel besteht aus z.T. zähflüssigem Gestein.
riesige unterseeische Gebirge in der Mitte der großen Ozeanen. Vulkanische Geburtsstätten der ozeanischen Kruste. Durch tektonische Prozesse entfernen sich die Platten der ozeanischen Kruste voneinander. In der Mitte der Rücken entstehen Spalten und Risse durch die Magma aus dem Erdmantel an die Oberfläche dringt; neuer Ozeanboden entsteht (sea-floor-sreading).
relativ kühle (kleiner 100 °C) Gasexhalation der postvulkanischen Phase. Fördert viel Kohlendioxid und Kohlenmonoxid. Letzteres sammelt sich gerne in Senken an und verdrängt die Luft (= Erstickungstod).
vulkanisches Glas, vulkanisches Gestein ohne erkennbare Kristallisation einzelner Minerale; entsteht durch schlagartige Abkühlung der Lava.
Fladen oder Stricklava. Niedrigviskose Lavaströme bilden relativ glatte und großflächige Lavadecken. "Lava auf der man gut gehen kann" (Hawaiianisch).
auf dem eigentlichen Vulkanbau aufsitzender Vulkankegel (Krater). Meist Zeichen einer Flankeneruption, aber auch eigenständiger Vulkan mit eigenem, vom Hauptvulkan unabhängigen, Fördersystem.
Paroxysmale Eruption: sich heftig steigernde Eruption; meist ausgehend von einer Dauertätigkeit. Nach Beendigung des Paroxysmus Rückkehr zur vorherigen Tätigkeit.
feine Fäden aus vulk. Glas. Nach dem Haar der hawaiianische Vulkangöttin Pelé benannt.
Schlamm und Gaseruption, bei der Grundwasser im Kontakt zum Magma schlagartig verdampft. Wird zugleich Lava gefördert spricht man von "phreatomagmatische Eruption".
entsteht häufig bei basischen, submarinen Eruptionen. Charakterisiert durch wulst- und kissenartige Gebilde bis 1 m Größe. Glasige Oberfläche durch schnelle Abkühlung bei Kontakt mit Wasser.
vulkanische Durchschlagsröhre mit trichterförmiger Öffnung. In den Pipes von Südafrika finden sich Kimberlite; Muttergestein von Diamanten.
durch Konvektionsströmungen im Erdmantel bewegen sich die Kontinentalplatten.
große "graue" Eruption mit einer Eruptionssäule, die bis in die Stratosphäre reichen kann. Die Vulkanasche wird großräumig verteilt. (nach Plinius dem Älteren benannt, der bei der Vesuv-Eruption 79 n. Chr. starb)
aus dem Erdmantel zur Oberfläche dringende, schlotähnliche Schmelzmasse (hot-spot). Oft über Jahrmillionen konstant.
vulk. Tätigkeitsphase nach der eigentlichen eruptiven Phase eines Vulkans. Häufig nur ein Zwischenstadium.
Sammelbegriff für explosiv gefördertes, vulk. Gestein.
siehe Glutwolke.
durch Druckverringerung aufgeschäumtes Magma.
siehe Dom.
Saures Vulkangestein mit einem Kieselsäureanteil zwischen 72% und 78%. Meist hochviskos und somit explosiv gefördert. Häufig bei Subduktionszonen-Vulkanismus.
schildförmiger Vulkanbau aus dessen Scheitel niedrigviskose Lava (Lavaströme) gefördert wird. Fast ausschließlich effusiv und gutmütig. Die Lavaströme legen große Entfernungen zurück, weshalb die Hangneigung eines Schildvulkans relativ gering ist. Es entstehen riesige Vulkane (z.B. Kilauea auf Hawaii).
ejektiv geförderte, eckige Lavabruchstücke.
fördert durch Gasdruck Schlamm und bildet kleine Schlammkegel; häufig in Erdölgebieten und dann unabhängig vom Vulkanismus.
geschmolzenes (Silikat) Gestein (Magma)
Spreizung des Ozeanbodens an den mittelatlantischen Rücken.
die physikalische Erforschung elastischer Wellen im Erdkörper (Erdbebenwellen), bzw. die Untersuchung des Erdkörpers mittels künstl. erzeugter Erbebenwellen.
Messinstrument zur Erfassung von Erdbebenwellen.
Lavaausfluss aus Spalten in der Erdkruste. Es entstehen weitflächige Lavadecken und kleine Aschekegel.
schweflige Fumarole. Ausströmende Gase enthalten Schwefelwasserstoff, das an der Luft zu elementarem Schwefel und schwefliger Säure reagiert. Temperaturen zwischen 100 °C und 250 °C.
meist basaltisches "Urmagma" aus dem Erdmantel, das noch nicht durch div. Differentiationsprozesse chemisch verändert wurde.
steiler vulk. Kegel. Meistens aus intermediären und sauren Laven aufgebaut. Ca. 50% der geförderten Gesteine sind Pyroklastika, die sich in konzentrischen Ringen um den Förderschlot ablagern.
siehe Pahoehoe Lava.
rythmischer Schlackenauswurf; besser ejektive Dauertätigkeit. Diese Namensgebung folgt aus dem Eruptionsverhalten des Vulkans Stromboli.
Begriff aus der Plattentektonik. Schwere ozeanische Kruste taucht unter leichterer Kontinentalplatte ab und wird im oberen Erdmantel wieder aufgeschmolzen. Ein Teil dieses Magmas wird an Vulkanen hinter der Subduktionszone (Plattengrenze) gefördert (Subduktionszonen-Vulkanismus).
Lehre vom Bau der Erdkruste, den Kräften und Bewegungen, die auf sie einwirken.
Eruption aus den Zentralkratern (Gipfelkratern) eines Vulkans.
Bezeichnung für vulk. Lockerprodukte (s.a. Pyroklastika).
heiße Quelle in vulkanischen Gebieten. Häufig mineralreiche Wässer mit therapeutischer Wirkung.
weltweit chemisch identischer Basalt der Ozeanböden.
leichte, kontinuierlich andauernde Erdbebentätigkeit, hervorgerufen durch Magmenbewegung im Untergrund. Häufig ein Indiz für einen bevorstehenden Vulkanausbruch.
Volcanic Explosivity Index, dient der Erfassung der absoluten Stärke eines Vulkanausbruchs.
Grad für die Fließfähigkeit einer Substanz (hier magmatische Schmelze). Je höher die Viskosität desto zäher die Schmelze. Die Viskosität ist abhängig vom Kieselsäuregehalt, Anteil der festen Kristalle, sowie Temperatur und Gasgehalt der Schmelze. Hochviskose Laven werden meist ejektiv; niedrigviskose Laven effusiv gefördert.
vulkanisches Gestein das aus einem Vulkan gefördert wurde.
Vulkane mit einem röhrenförmigen Förderschlot. Hierzu zählen nicht die Spaltenvulkane. Auf Island bezeichnet man als Zentralvulkan den Hauptvulkan eines Vulkansystems.
Quellen:
Hug-Fleck, Christof: "Die ruhelose Erde", Landbuch Verlag Hannover 1988, (ISBN 3 7842 0 3922)
Murawski, Hans: "Geologisches Wörterbuch", Enke-Verlag Stuttgart 1983
Matthes, Siegfried: "Mineralogie", Springer-Verlag 1990
Steinbach, Gunter (Hrsg.): "Gesteine", Mosaik-Verlags GmbH 1987
Eisbacher, Gerhard H.: "Einführung in die Tektonik" Enke-Verlag Stuttgart 1991