In meinen Artikeln rege ich mich öfters über die ausufernden Zugangsverbote und Sperrungen an Vulkanen auf, die meinem Empfinden nach in den letzten Jahren immer weiter zugenommen haben. Oft appelliere ich an die Eigenverantwortung und die Mündigkeit des Bürgers, der ja eigentlich selbst entscheiden dürfen sollte, ob er sich in Gefahr bringen will oder nicht. Aber um diese Entscheidung treffen zu können, muss man natürlich erst einmal wissen, dass man sich in Gefahr begibt! Nicht jeder der auf einen aktiven Vulkan steigt, scheint sich des Gefahrenpotenzials eines Feuerbergs bewusst zu sein. In Zeiten der sozialen Medien gibt es überdies viele Selbstdarsteller, die sich auch wissentlich für Klicks in Gefahr bringen.
Ich selbst gehe nicht immer mit gutem Beispiel voran, und ignoriere Verbote und Sperrungen an Vulkanen. Leider gibt es von den Verantwortlichen vor Ort nur selten Sondergenehmigungen, um die ich mich stets bemühe, bevor ich Absperrungen ignoriere. Entschuldigend muss ich sagen, dass ich für meine Berichterstattung und vor allem für die Foto- und Filmarbeit näher an eine Eruption heran muss, als man es normalerweise für normal-interessierte Vulkanspotter empfehlen kann. Ich gehe gewisse Risiken bewusst ein, kenne aber auch meine Grenzen. Diese Grenzen scheint aber nicht jeder zu kennen oder er ignoriert sie geflissentlich. So geschehen an der Fagradalsfjall-Litli-Hrútur eruption im Juli 2023. Schaulustige enterten dutzendweise den neu entstandenen Schlackenkegel, während der Krater noch aktiv war. Selbst für mich ein no go und ein Zeichen mangelnder Eigenverantwortung.
Um es kurz Zusammenzufassen: Bevor man an einem Vulkan unterwegs ist und sich in Gefahr bringt, muss man sich über die Gefahren informieren. Generell sollte man auf die Vernunft und sein Bauchgefühl hören und natürlich auch Verbote respektieren.
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