In der Erdbebenkarte sind die 20 stärksten historischen Erdbeben eingetragen. Auffällig ist, dass sie sich allesamt entlang der Plattengrenzen des Pazifischen Feuergürtels ereigneten und dass es eine Lücke vor Nordamerika gibt. Das stärkste Erdbeben der Welt hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 im chilenischen Valdivia. Auf der Karte hat es eine rote Markierung. Einen grünen Marker hat das Beben von San Francisco, das im Jahr 1906 fast die ganze Stadt zerstörte und 3000 Menschen das Leben kostete. Es zählt zwar nicht zu den 20 stärksten Erdbeben der Welt, aber zu einem der Katastrophalsten.
Liste der 20 stärksten Erdbeben der Welt.
Die 20 stärksten Erdbeben der Welt sind in dieser Liste aufgeführt. Die Daten stammen vom USGS.Magnitude | Lokation | Beschreibung | Datum | Uhrzeit | Latitude | Longitude |
9,5 | Bio-Bio, Chile | Erdbeben von Valdivia | 1960-05-22 | 19:11 | 38.14°S | 73.41°W |
9.2 | Südliches Alaska | 1964 Großes Alaska-Erdbeben, Prince-William-Sound-Erdbeben, Karfreitags-Erdbeben | 1964-03-28 | 03:36 | 60.91°N | 147.34°W |
9.1 | Vor der Westküste von Nord-Sumatra | Erdbeben Sumatra-Andaman-Inseln, 2004 Sumatra Erdbeben und Tsunami, Erdbeben im Indischen Ozean | 2004-12-26 | 00:58 | 3.30°N | 95.98°E |
9.1 | Nähe der Ostküste von Honshu, Japan | Tohoku-Erdbeben | 2011-03-11 | 05:46 | 38.30°N | 142.37°E |
9,0 | Vor der Ostküste der Halbinsel Kamtschatka, Russland | Kamtschatka, Russland | 1952-11-04 | 16:58 | 52.62°N | 159.78°E |
8.8 | Offshore Bio-Bio, Chile | Maule-Erdbeben | 2010-02-27 | 06:34 | 36.12°S | 72.90°W |
8.8 | Nah an der Küste Ecuadors | Ecuador-Kolumbien-Erdbeben von 1906 | 1906-01-31 | 15:36 | 0.96°N | 79.37°W |
8.7 | Ratteninseln, Aleuten, Alaska | Erdbeben auf den Ratteninseln | 1965-02-04 | 05:01 | 51.25°N | 178.72°E |
8.6 | Östliches Xizang-Indien Grenzgebiet | Assam, Tibet | 1950-08-15 | 14:09 | 28.36°N | 96.45°E |
8.6 | Vor der Westküste von Nordsumatra | 2012-04-11 | 08:39 | 2.33°N | 93.06°E | |
8.6 | Nördliches Sumatra, Indonesien | Nias-Erdbeben | 2005-03-28 | 16:10 | 2.09°N | 97.11°E |
8.6 | Andrean der Inseln, Aleuten, Alaska | 1957-03-09 | 14:23 | 51.50°N | 175.63°W | |
8.6 | Südlich von Alask | Unimak Island Erdbeben, Alaska | 1946-04-01 | 12:29 | 53.49°N | 162.83°W |
8.5 | Banda-See | 19:02.01 | 19:04 | 5.05°S | 131.61°E | |
8.5 | Atacama, Chile | Grenze Chile-Argentinien | 1922-11-11 | 04:33 | 28.29°S | 69.85°W |
8.5 | Kurilen Inseln | 1963-10-13 | 05:18 | 44.87°N | 149.48°E | |
8.4 | Nähe der Ostküste der Halbinsel Kamtschatka, Russland | Kamtschatka, Russland | 1923-02-03 | 16:02 | 54.49°N | 160.47°E |
8.4 | Südliches Sumatra, Indonesien | 2007-09-12 | 11:10 | 4.44°S | 101.37°E | |
8.4 | Nähe der Küste von Südperu | Erdbeben von Arequipa, Peru | 2001-06-23 | 20:33 | 16.27°S | 73.64°W |
8.4 | Vor der Ostküste von Honshu, Japan | Sanriku, Japan | 1933-03-02 | 17:31 | 39.21°N | 144.59°E |
Starkbeben als Naturkatastrophe
Wenn die Erde bebt muss es nicht unweigerlich zur Katastrophe kommen. Doch die stärksten Erdbeben der Welt hatten zum größten Teil dramatische Folgen und richteten große Zerstörungen an. Die Erdbeben, die die meisten Todesopfer verursachten, ereigneten sich in den letzten Jahrzehnten. Zum einen, weil in den erdbebengefährdeten Regionen immer mehr Menschen leben, zum anderen, weil die Beben Tsunamis verursachten. So gingen dann auch die meisten Todesopfer auf das Konto der Riesenwellen. Das Sumatra-Erdbeben im Jahr 2004 forderte die meisten Opfer: durch Erdbeben und Tsunami starben 230.000 Menschen, davon allein in Indonesien rund 165.000. Über 110.000 Menschen wurden verletzt. Rund um den Indischen Ozean wurden mehr als 1,7 Millionen Küstenbewohner obdachlos. Dabei führt dieses Erdbeben nicht die Liste an, sondern steht auf Platz 3 der stärksten Erdbeben der Welt. Den ersten Platz nimmt das Erdbeben von Valdivia ein, dass 1960 die chilenische Küste heimsuchte. Das USGS schätzte, dass es etwa 1.655 Tote, 3.000 Verletzte und zwei Millionen Obdachlose gab. Auch dieses Beben verursachte einen Tsunami. Den traurigen 2. Platz belegt das Karfreitags-Erdbeben aus dem Jahr 1964. Dieses Erdbeben manifestierte sich an der Küste von Alaska. Die Erschütterung selbst forderte wahrscheinlich keine Todesopfer, aber der obligatorische Tsunami kostete 125 Menschen das Leben. Mehrere Riesenwellen durchliefen die Fjorde des Prinz William Sund und der Kenai Halbinsel.Diese Betrachtungen verdeutlichen, dass nicht jedes starke Erdbeben die gleichen katastrophalen Auswirkungen hat. Über die Auswirkungen entscheidet nicht nur die Magnitude, sondern auch Tiefe und Ort des Erdbebens. Starkbeben an Land verursachen oft große Schäden an der Infrastruktur. Entscheidene Faktoren in Bezug auf Schäden und Opferzahlen sind neben der Stärke des Bebens, seine Tiefe, besondere geologische Gegebenheiten, Besiedlungsdichte und Bauweise. Seebeben verursachen auch direkt Schäden, besonders, wenn sie sich in küstennähe ereignen. Doch noch schlimmer ist es, wenn das Beben einen Tsunami auslöst: dann kann es selbst in großer Entfernung zum Epizentrum Todesopfer geben.
Weitere Auswirkungen starker Erdbeben
Die stärksten Erdbeben der Welt wirken sich allerdings nicht nur auf die Lebewelt des Planeten aus. Auch der Planet selbst kann beeinflusst werden. So können die Starkbeben nicht nur ganze Landmassen versetzten und den Verlauf von Küsten verändern, sondern auch die Erdachse verschieben und die Rotationsgeschwindigkeit der Erde beeinflussen: Das Tohoku-Erdbeben von 2011 verschob die Erdachse um 10 cm. Dadurch verkürzte sich die Tageslänge um zwei Mikrosekunden.Stand 2021, Quellen: USGS, Wikipedia