Die Feenkamine aus Tuffstein sind das Wahrzeichen der Region Kappadokien in der Türkei.
Das Tuffgestein bildet die Basis für diese sagenhafte Landschaft und wurde bei Ausbrüchen der Vulkane Erciyes Dagi (3916 m) und Hasan Dagi gefördert. Der Tuff wird von einer härteren Deckschicht überlagert. Obwohl sie hart ist gelang es der Erosion die Gesteine anzugreifen und teilweise abzutragen. War die Deckschicht erst einmal angegriffen und teilweise abgetragen, dann wurde auch der weiche Tuff erodiert. An Stellen, an denen die härtere Deckschicht erhalten blieb, war der darunter liegende Tuff geschützt und erodierte nicht. Die Erosion trug aber das benachbarte ungeschützte Gestein ab und es entstanden Gesteinsrippen und später frei stehende Türme. Diese Tufftürme sind die Feenkamine. Oft tragen sie einen Deckstein aus dem harten Material als "Mütze".
Höhlenwohnungen von Göreme
Über Generationen legten die Menschen Höhlenwohnungen in den weichen Tuffsteinen an. Im Sommer isoliert der Tuffstein gut gegen die Hitze Anatoliens, im Winter schützt er vor den strengen Nachtfrösten. Die Stadt Göreme bildet das Zentrum der Tuffsteinregion, die seit 1985 unter dem Schutz der UNESCO steht.Unterirdische Stadt Derinkuyu
Besonders hervorzuheben sind die Felsenkirchen von Zelve, die hier Hauptsächlich zwischen dem 5. und 13. Jahrhundert entstanden sind. Die Christen flüchteten sich in die abgelegene Gegend vor ihrer Verfolgung durch Perser, Römer, Araber und Mongolen. Aus gleichem Grund wurden ganze unterirdische Städte angelegt, die teilweise bis zu 20 Stockwerke tief sind. Die bekannteste dieser Städte ist Derinkuyu. Sie wurde 1963 zufällig entdeckt. Bisher wurden 8 Stockwerke freigelegt. Die unterirdischen Städte waren gut zu verteidigen und die Eingänge wurden mit groß runden Steinen verschlossen, die man wie Mühlsteine rollen konnte. Die Anlage beherbergte bis zu 10.000 Menschen. Insgesamt werden in Kappadokien bis zu 50 unterirdische Städte vermutet. 36 wurden bereits entdeckt.© Marc Szeglat 2019