Die langhalsigen Brachiosaurier waren Pflanzenfressern. ? fotolia / dottedyeti
169 Millionen Jahre lang beherrschten Dinosaurier die Erde, bevor sie urplötzlich das Geschehen der Weltbühne verließen. Über das Verschwinden der Dinosaurier gibt es mehrere Theorien, die mit dem Einschlag eines Meteoriten und einem gigantischen Vulkanausbruch zusammen hängen. Die doppelte Katastrophe löste einen globalen Klimawandel aus, dem mindestens 40% aller Tier- und Pflanzenarten zum Opfer fielen.
Der Aufstieg der Dinosaurier
Die Dinos betraten die Bühne des Lebens im Oberen Trias, vor 235 Millionen Jahren. Sie gingen aus frühen Archosauriern und Therapsiden hervor, welche ebenfalls zur Klasse der Reptilie zählen. In der Taxonomie bilden die Archosaurier die übergeordnete Gruppe (Ordnung), welche sich die Dinosaurier unterordnen. Auch heute noch gibt es lebende Archosaurier, wie etwa das Krokodil. So sind zwar die Dinosaurier ausgestorben, ihre übergeordnete Gruppe existiert bis heute fort.Die ersten Dinosaurier waren kleine Fleischfresser. Erst im Laufe der Jahrmillionen entwickelten sie sich zu den Giganten, die wir uns meistens vorstellen, wenn von Dinos die Rede ist.
Die Dinosaurier beherrschten überwiegend das Land. Im Wasser und in der Luft spielten sie eine untergeordnete Rolle. Trotzdem entwickelten sich aus Flugsauriern (die streng genommen eine eigenen Gruppe der Archosaurier darstellen und nicht zu den Dinosauriern gehören) die heutigen Vögel. In der Tat fand man fossile Flugsaurier die schon gefiedert waren. In einigen Klassifikationen der Spezies werden die Vögel sogar heute noch zu einem Seitenarm der Dinosaurier gezählt. Wenn man also ein Hühnchen verspeist, isst man einen Nachfahren der Flugsaurier.
Das Leben der Dinos
Dinosaurier ernährten sich auf unterschiedliche Weise. Es gab Fleischfresser (Karnivoren), Pflanzenfresser (Herbivoren) und Allesfresser (Omnivoren). Fleischfressende Dinosaurier liefen überwiegend auf den 2 kräftigen Hinterbeinen. Die Vorderbeine enthielten mächtige Klauen und waren kleiner als die Hinterbeine. Die meisten vierfüßig gehenden Dinosaurier waren Pflanzenfresser, einige gönnten sich aber auch schon mal tierische Zusatzkost.Einige Dinosaurierarten waren gehörnt, oder (und) gepanzert. Mächtige Knochenplatten schützen ihre Körper, bildeten Rückenkämme, oder keulenartige Auswüchse am Schwanzende. Die Evolution ließ sich Zeit um die besten Strategien zum Schutz der Tiere zu entwickeln.
Besonders die Karnivoren unter den Dinosauriern waren alles andere als dumm! Besonders die kleineren Arten entwickelten ausgeklügelte Jagdstrategien und gingen in Rudeln auf Beutefang. Es gab ausgeprägte Sozialstrukturen. Sie kümmerten sich um ihren Nachwuchs und bewachten die Nester. Die großen Pflanzenfresser waren weniger klug, waren aber im Familienverband unterwegs. Ihre schiere Körpermasse bietete einen gewissen Schutz vor Angreifern.
Was wir heute über eine der mächtigsten Spezies unseres Planeten wissen, entschlüsselten Paläontologen in jahrelanger Detektivarbeit aus den versteinerten Überresten jener verlorenen Welt, die 3 Perioden des Erdmittelalters überdauerte. Die sterblichen Überreste der Dinosaurier, oder ihre Spuren in Form versteinerter Fußabdrücke und Bisswunden an ihren Opfern, finden sich auf allen Kontinenten. Sogar in der Antarktis wurden Dinosaurierreste entdeckt. Sie lebten in einer Zeit, als die Kontinente im Superkontinent Pangäa vereint waren. Erst nachdem der Superkontinent zerbrach, wanderte die Antarktis Richtung Südpool. Dinosaurier liebten als Reptilienart die Wärme und waren perfekt an das Klima des Erdmittelalters angepasst. Dieses war deutlich wärmer als heute.
Der Untergang der Dinosaurier
Das änderte sich schlagartig, als es zur globalen Klimakatastrophe kam. Die gängigste Theorie als Auslöser der Klimakatastrophe ist der Einschlag eines großen Meteoriten mit einem Durchmesser von 10 km. Der Meteorit soll vor 66 Millionen Jahren im Gebiet der heutigen Yucatan-Halbinsel niedergegangen sein. Zur gleichen Zeit entstand im Westen des heutigen Indiens der Dekkan Trapp. Bei dieser Gesteinsformation handelt es sich um eine der größten Flutbasalt-Provinzen der Welt. Die Eruption von mindestens 500.000 Kubikkilometern Basaltlava und entsprechenden Mengen verschiedenster klimarelevanter Gase beeinflusste das Klima extrem. Die Eruption dauerte mindestens 500.000 Jahre, manche Studien gehen sogar von 9 Millionen Jahre aus. Die Herkunft des Magmas ist nicht geklärt, vielleicht besteht ein Zusammenhang mit einer geheimnisvollen Schwerkraftdelle vor der Südspitze Indiens. Einer neuen Theorie zufolge, könnte der Einschlag des Asteroiden eine seismische Schockwelle verursacht haben, die eine Hochphase der Basalteruption in Indien bedingte. Es könnte also eine doppelte Katastrophe für das Verschwinden der Dinosaurier verantwortlich sein. Erst nachdem die gewaltigen Fressfeinde ausgestorben waren, konnten sich die Säugetiere zur heutigen Vielfalt entwickeln. So verdankt der Homo sapiens seine Existenz einer globalen Katastrophe, die zumindestens Teilweise vulkanischen Ursprungs war.Quelle der Bilder: Fotolia