Die Alpen sind das mächtigste Gebirge Europas. 82 eigenständige Berggipfel sind höher als 4000 m. Zudem gibt es 42 Nebengipfel, die diese Höhe ebenfalls überschreiten.
Der höchste Berg der Alpen ist der 4810 m hohe Mont Blanc. Er liegt im französischen Teil der Alpen. Der höchste Berg Deutschlands ist die 2.962 m hohe Zugspitze.
Das Matterhorn hat eine Höhe von 4478 m und ist aufgrund seiner charakteristischen Pyramiden-Form und der dramatischen Besteigungsgeschichte einer der bekanntesten Berge der Alpenregion. Das Matterhorn liegt auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien und symbolisiert damit eine der charakteristischen Eigenschaften des Gebirgszugs: Er stellt eine 1200 km lange Grenze zwischen mehreren europäischen Staaten dar. Im Norden grenzen Deutschland, Österreich und die Schweiz an die Alpen. Im Süden liegt Italien, im Südosten Slowenien und im Westen Frankreich. Der Zwergstaat Liechtenstein liegt in den Nordalpen zwischen der Schweiz und Deutschland.
Die Alpen markieren aber eine noch weitaus wichtigere Grenze. Hier treffen die Kontinente Europa und Afrika aufeinander, was letztendlich zur Entstehung des Gebirges führte.
Die Orogenese der Alpen
Die Entstehung der Alpen begann vor 135 Millionen Jahren und dauert bis heute an. Auch wenn es schwer zu glauben ist: Im Erdaltertum befand sich an der Stelle der heutigen Alpen ein großes Meer mit einer Breite von mehr als 1000 km. 2 Arme der sogenannten Tethyssee umklammerten die Adriatische Platte und schlossen sich infolge der Öffnung des Atlantischen Ozeans. Zeitgleich löste sich der Afrikanische Kontinent vom Superkontinent Pangea und kollidierte mit Europa. Entlang der neuen kontinentalen Naht stauchte sich der frühere Ozeanboden und faltete sich zum Gebirge auf. So findet man heute in 4000 m Höhe die Versteinerungen mariner Lebewesen. Die Gebirgsfaltung komprimierte den früheren Ozeanboden auf ca. 1/5 seiner ursprünglichen Fläche: aus 1000 km Ozeanboden wurde ein 200 km breites Gebirge.Der Prozess der Orogenese lief nicht gleichmäßig ab, sondern in mehreren Phasen. Die Hauptphase der Gebirgsbildung lief während des Eozäns ab und dauerte nur 5 Millionen Jahre. Damals schob sich Afrika in einer direkt nordwärts gerichteten Bewegung gegen Europa. Die Gesteine wurden nicht nur gestaucht, sondern übereinander geschoben, so dass verschiedene Schichten entstanden. Diese sind wie Decken übereinandergelegt. Daher bezeichnet man die Alpen auch als Deckengebirge.
In dieser Zeit bildeten sich nicht nur die Alpen, sondern auch weitere Gebirge, wie der Kaukasus und der Himalaya. Man spricht von der alpidischen Gebirgsbildung.
Die Hebung des Gebirges dauert bis heute an und beträgt etwa 1 mm pro Jahr. Damit ist die Hebungsrate noch etwas größer als die Erosion. Die Abtragung der Berge durch klimabedingte Phänomene wie Wind, Regen und Frost verlieh dem Gebirge seine heutige Form. Besonders stark wirkte die Erosion zu Zeiten der Eiszeit. Doch auch heute noch gibt es Gletscher, die die Berge schleifen und Täler formen.
In Zeiten des Klimawandels und dem Verschwinden der Gletscher, stellt das Auftauen des Permafrostbodens eine besondere Gefahr dar. Es entstehen vermehrt Schuttlawinen und ganze Berghänge drohen abzurutschen. Nicht zuletzt greift der Mensch immer mehr in die Natur ein und formt die Landschaft der Alpen. Hier sind es vor allem die Skipisten, die massive Eingriffe in die Bergwelt verursachen.
Die geologischen Einheiten der Alpen
Entsprechend der unterschiedlichen Gesteinsfolgen des Deckengebirges hat sich eine Gliederung der Alpen in geologische Großeinheiten eingebürgert. Die wichtigsten Einheiten sind das Helvetikum und das Penninikum im Westen der Alpen, das Ostalpin, das Zentralalpin mit seinen kristallinen Gesteinen und die Kalkalpen. Diese werden durch eine Grauwackenzone entlang einer Störungszone in nördliche- und südliche Kalkalpen unterschieden. Im italienischen Teil der südlichen Kalkalpen liegen die Dolomiten.Vulkaniite in den Alpen
Die Dolomiten liegen auf einer Schicht vulkanischer Gesteine, der sogenannten Etschtaler Vulkanit-Gruppe. Diese bildete sich allerdings vor der Entstehung der Alpen im Erdzeitalter Perm. Der Bozener Quarzporphyr ist in der Nähe von Bozen in steilen Wänden aufgeschlossen und ein El Dorado für Sportkletterer.Aber auch in den nördlichen Kalkalpen wurden Vulkanite gefunden. Diese stammen ebenfalls aus der Zeit vor der Orogenese der Alpen. Der Vulkanismus in Mitteleuropa wird allerdings gerne mit der Alpenentstehung in Verbindung gebracht.
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