Angeregt durch eine Meldung in unserer Facebookgruppe, habe ich heute einen virtuellen Spaziergang zu verschiedenen Vulkanen mittels des Thermal-Satelliten MODIS unternommen. Am beeindruckendsten waren die thermischen Anomalien auf Big Island Hawaii. Am Kilauea kann man 3 Stellen erkennen, an denen Lava austritt. Diese finden sich in den beiden aktiven Kratern Halema’uma’u und Pu’u ‚O’o, sowie am Ende des Kahauale`a 2 Lavaflusses. Im Pu’u ‚O’o Krater traten in den vergangenen Tagen Lavaströme aus. Diese flossen über die Nordflanke des Kraterkegels. Gestern fehlte das thermische Signal an dieser Stelle, da sich eine Kruste auf der Lava bildete.
Deutlich sind auch die Signale an den afrikanischen Vulkanen Nyiragongo und Erta Alé. In beiden Vulkankratern brodeln Lavaseen. Nyamuragira in der DRC ist allerdings bis jetzt ruhig geblieben.
Am Shiveluch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka geht es ebenfalls heiß her. Die thermische Anomali ist zwar nur klein, dafür aber über mehrere Tage konstant. In der hufeisenförmigen Depression des Vulkans wächst seit Monaten ein Lavadom.
Auf Indonesien entdeckte ich am Slamet und Ibu kleine thermische Signale, die auf geringe Lavamengen hindeuten. Eine kleine Anomalie zeigte sich am 22.04. auch am Vulkan Fuego in Guatemala. Zu meiner Überraschung präsentierte sich Ubinas in Peru völlig kalt. Bei den derzeitigen Ascheeruptionen wird scheinbar kaum glühende Lava gefördert, einen neuen Dom scheint es auch nicht zu geben.