Zyklon richtet schwere Verwüstungen in Mosambik und Mayotte an – Zahlreiche Todesopfer
Nachdem Zyklon Chido bereits am Samstag auf der Komoreninsel Mayotte wütete und dort große Zerstörungen anrichtete, erreichte er gestern das ostafrikanische Mosambik und hinterließ ebenfalls ein Bild der Zerstörung. Der Wirbelsturm traf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h auf die Küste und sorgte zudem innerhalb von 24 Stunden für 250 Liter Regen pro Quadratmeter.
Ersten Einschätzungen zufolge starben in Mosambik mindestens 31 Menschen. Die meisten Opfer gab es in der Provinz Cabo Delgado, die an der Küste liegt. Hier kamen 28 Menschen um. Aus den Provinzen Nampula und Niassa kamen Meldungen von 3 Todesopfern. Insgesamt erlitten mehr als 300 Personen Verletzungen. Da die Lage noch unübersichtlich ist, könnten die Opferzahlen weiter steigen.
Der Zyklon verursachte auch hohen Sachschaden und zerstörte 23.600 Häuser und 170 Fischerboote. Mosambik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, obwohl es reich an Rohstoffen ist. Daher dürften sich die Schäden auf die Bevölkerung noch dramatischer auswirken, als es in reicheren Ländern der Fall wäre.
Tatsächlich ist Mosambik nicht das einzige Land, das unter dem Zyklon gelitten hat: Wie bereits am Samstag berichtet, richtete Chido auch auf der Insel Mayotte große Schäden an und traf auch hier die Ärmsten am härtesten: Bis jetzt wurden 21 Todesopfer bestätigt, doch wenn man sich die Bilder der Zerstörungen anguckt, vermutet man, dass sich unter den Haustrümmern in den Slums noch weitere Tote verbergen werden. 1400 Personen wurden verletzt. Gut 70% der Bauten auf Mayotte sind unbewohnbar geworden.
Strom, Wasser und Telekommunikation gibt es auf Mayotte nicht mehr. Das Rote Kreuz berichtet, dass es den Kontakt zu 200 Helfern auf der Insel verloren hat. Flugzeuge und Schiffe sollen nun das Nötigste zu der Insel bringen. Auch eine Notfallklinik will man errichten. Die Hilfen laufen nur schleppend an.
Mayotte ist ein französisches Überseedepartment und der französische Präsident Macron kündigte seinen Besuch auf der Insel an.