Molukkensee: Erdbeben Mw 7.0
Datum: 18.01.23 | Zeit: 06:06:14 UTC | 2.71 N ; 127.07 E | Tiefe: 46 km | Mw 7,0
In der indonesischen Molukkensee bebte die Erde mit einer Magnitude von 7,0. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 46 km. Das Epizentrum wurde 151 km nordwestlich von Tobelo verortet. Es gibt zahlreiche Nachbeben. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Berichte über größere Schäden gibt es nicht. Die Molukkensee spannt sich zwischen den Inseln Halmahera und Sulawesi auf. Auf beiden Inseln gibt es aktive Vulkane wie Dukono, Ibu und Lokon. Im Norden der Molukkensee liegt die Vulkaninsel Api Sia mit dem Karangetang. Dieser Vulkan liegt 150 km westlich des Epizentrums. Die Vulkane (oder einer davon) könnten auf das Erdbeben reagieren.
Der zweite starke Erdstoß brachte es auf Mw 6,0 und ereignete sich im Golf von Tomini. Dabei handelt es sich um eine fjordartige Bucht von Sulawesi. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer in einer Tiefe von 153 km.
Die Shakemap der Molukkensee erfasst beide Beben. Das Schwächere liegt am linken Rand des Darstellungsbereichs. Zu sehen sind auch viele schwächere Beben, die typisch für die Region sind. Sie zählt zu den aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Starke Erdbeben treten hier oft gerne gebündelt auf. In Zeiten mit diesen Erdbeben sind auch die Vulkane aktiver. Vielleicht verhält es sich diesmal auch so, vorausgesetzt es gibt weitere starke Erdbeben.
Die Tektonik der Region ist komplex. Das Becken der Molukkensee wird von zwei Subduktionszonen begrenzt. Im Westen vor Sulawesi verläuft der Sanghie-Graben. Im Osten ist es der Halmahera-Graben, der das Becken zur gleichnamigen Insel abgrenzt. Im Süden schneidet die Solong-Blattverschiebung beide Gräben ab. Im Norden zieht der Philippinen-Graben an den beiden anderen Gräben vorbei. In der Mitte des Molukkensee-Beckens verläuft ein Nord-Süd verlaufendes Ridge ( Ozeanrücken). An dieser divergenten Störung hat sich der Erdstoß Mw 7,0 ereignet. Das schwächere Beben könnte im Zusammenhang mit der Balantak-Blattverschiebung gestanden haben, die Ost-West verläuft und in den Sanghie-Graben mündet. Das schwächere Erdbeben, dessen Epizentrum gut 600 km südwestlich des stärkeren Erdstoßes liegt, ereignete sich einige Stunden vor dem stärkeren Erdstoß und könnte diesen durch Änderung des Spannungsfeldes ausgelöst haben.