Das YVO präsentierte neue Erkenntnisse zur hydrothermalen Explosion vom 23. Juli 2024
Vor einer Woche ereignete sich gegen 10 Uhr eine hydrothermale Explosion im Black Diamond Pool im Biscuit Basin der Yellowstone-Caldera. Sie manifestierte sich etwa 3400 Meter nordwestlich vom Old Faithful-Geysir, der zu den meist besuchten Postvulkanischen Phänomenen des Nationalparks zählt. Obwohl die Caldera zu den am besten überwachten Vulkansystemen der Welt zählt, erkannten Überwachungsinstrumente keine Vorzeichen der Explosion. In sozialen Medien geteilte Videos zeigten Wasserfontänen und Gesteinsfragmente, die laut Analysen bis zu 180 Meter hoch in die Luft geschleudert wurden. Mehrere Besucher des Nationalparks hielten sich in unmittelbarer Nähe zum Explosionsort auf und flohen in Panik Der nahegelegene hölzerner Gehweg wurde schwer beschädigt und das Becken bleibt für Untersuchungen geschlossen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Im Rahmen einer Untersuchung der Vorgänge stellten Geologen fest, dass die herausgeschleuderten Gesteine aus Gletschermaterial, Sandsteinen, Schluffsteinen und Kies bestanden, die unter dem Oberflächensinter lagen. Frische vulkanische Gesteine wurden nicht gefördert. Es wurden auch keine Anzeichen von Rhyolith-Grundgestein gefunden, das etwa 50 Meter tief liegt. Dieser Umstand deutet auf eine Explosion in geringer Tiefe hin. Die Explosion richtete sich hauptsächlich nach Nordosten in Richtung des Firehole River und nicht auf den Gehweg, was wahrscheinlich Verletzungen verhinderte.
Hydrothermale Explosionen treten auf, wenn Wasser im Untergrund kocht und sich in Dampf verwandelt. Dies geschieht normalerweise in Geysirsystemen wie Old Faithful, wo gut definierte Leitungssysteme den Dampf und das heiße Wasser nach oben leiten. Wenn das Wasser-Dampf-Gemisch jedoch in einem begrenzten Raum im Gestein eingeschlossen ist, kann der Druck eine Explosion verursachen. Solche Explosionen sind im Yellowstone-Nationalpark relativ häufig, jedoch weniger zerstörerisch als Erdbeben oder Vulkanausbrüche. Jährlich gibt es einige hydrothermale Explosionen unterschiedlicher Größe, oft in abgelegenen Gebieten. Bedeutende historische Explosionen waren der Excelsior-Geysir in den 1880er Jahren und der Porkchop-Geysir im Jahr 1989. Eine kleinere Explosion ereignete sich kürzlich am 15. April 2024 im Norris-Geysir-Becken, erfasst durch Überwachungsinstrumente.
Seit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 14.000 Jahren gab es über ein Dutzend größere hydrothermale Explosionen im Yellowstone-Gebiet, darunter der größte bekannte Krater in Mary Bay mit einem Durchmesser von etwa 2,5 Kilometern. Die zukünftige Entwicklung des Biscuit Basins bleibt ungewiss. Geologische Untersuchungen sollen das Ereignis und seine Auswirkungen besser verstehen helfen. (Quelle: YVO)