Staat: Vanuatu | Koordinaten: -19.53, 169.44 | Aktivität: Asche
Yasur erzeugte stärkere Eruption als üblich
Heute steht der Dauerbrenner Yasur auf Tanna in Vanuatu in den Schlagzeilen, weil er vorgestern eine größere Eruption als üblich erzeugte. In einem Bericht des zuständigen Observatoriums (VMGD) heißt es, dass es gegen 14 Uhr Ortszeit zu einer stärkeren Eruption gekommen sei, die Vulkanasche hoch über den Krater aufstiegen ließ. Die genaue Höhe wurde nicht mitgeteilt und auch beim VAAC Wellington gab es keine VONA-Warnung. Es gibt aber ein Foto, auf dem man die Aschewolke erkennen kann und ich schätze, dass sie gut 600 m über Kraterhöhe aufstieg. Starker Wind verfrachtete die Eruptionswolke und es bestand die Gefahr, dass Asche und Gas im Dorf Whitesands niederging. Eine entsprechende Warnung wurde ausgegeben.
Der Bericht ist übrigens in einem lokalen Dialekt verfasst, den der Übersetzer als Krio identifizierte. Hierbei handelt es sich um eine Kreolsprache, die sich während der Kolonialzeit entwickelte. Tatsächlich spricht man in Vanuatu aber die Kreolsprache Bislama, was erklären könnte, warum die Übersetzung nicht funktionierte. Bei FB gab es eine Debatte, warum das VMGD nicht auch auf Englisch schreibt. Vielleicht ein Anzeichen, dass sich der Tourismus in Vanuatu seit der Corona-Pandemie noch nicht richtig erholt hat. Leider gilt auch hier, was ich schon zu mehreren anderen Destinationen geschrieben habe: Die Reiseeinschränkungen kamen einer Zäsur gleich, die auch eine Zeitenwende in Sachen Fernreisen eingeläutet hat. Die exorbitant gestiegenen Reisepreise haben den Tourismus besonders in exotischen Gegenden um 30 Jahre zurückgeworfen. Wobei nicht nur die Coronapandemie Schuld an diesem Umstand hat, denn bereits vor der Pandemie begannen die Preise mächtig zu steigen.
Stärkere Eruptionen kommen an dem daueraktiven Vulkan öfters vor. Sie können eine Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen, die bis zu einem Aussichtspunkt nahe des Kraterrands steigen dürfen. Früher durfte man sich auch am Kraterrand aufhalten und den Krater umrunden, was heutzutage natürlich offiziell verboten ist.