Bei einem Zentralvulkanen handelt es sich meistens um einen großen Calderavulkan, der das Zentrum eines Vulkansystems darstellt. Der Zentralvulkan wird von einem vertikalen Fördersystem gespeist, das von einem Magmenreservoir unter dem Zentralvulkan aufsteigt. Bei den anderen Vulkanen des Systems handelt es sich häufig um monogenetische Schlackenkegel und Maare, oder um Spaltenvulkane. Die Vulkan des Systems haben für gewöhnlich keine eigenen großen Magmenreservoirs, sondern werden von magmatischen Gängen gespeist, die von dem Magmenreservoir unter dem Zentralvulkan seitwärts abgehen.
Zentralvulkane spielen vor allem beim Vulkanismus auf Island eine große Rolle. Die meisten Zentralvulkane sind dort von Gletschern bedeckte Calderen, von denen Spaltensysteme ausgehen, die über 100 km lang sein können. Sie liegen auf den Spreizungszonen des Mittelatlantischen Rückens der auf Island zutage tritt. Es werden überwiegend mafische basaltische Magmen gefördert, die reich an Magnesium und Eisen sind. Es können auch weiter entwickelte Magmen gefördert werden, die im Zuge der magmatischen Differentiation aus einer primär basaltischen Schmelze stammen.
Zentralvulkane auf Island
Typische Beispiele von Zentralvulkanen sind isländische Calderavulkanen, von denen einige für sehr bekannte und spektakuläre Eruptionen verantwortlich sind. Jüngstes Beispiel ist die Eruption des Bardarbunga im Jahr 2014. Vom Zentralvulkan am nordwestlichen Rand des Vatnajökulls ging ein magmatischer Gang aus, der sich unterirdisch Richtung Norden vorarbeitete. Einige Kilometer außerhalb des vergletscherten Gebiets öffnete sich eine Eruptionsspalte, die ein großes Lavafeld entstehen ließ. Die sogenannte Holuhraun-Eruption stellte einen der größten Ausbrüche auf Island dar, seitdem die Insel besiedelt ist.
Ein weiteres Beispiel ist die Laki-Eruption, die sich im 18. Jahrhundert bis in den Alpenraum auswirkte. Im Jahre 1786 entstand ein gewaltiges Lavafeld. Bei der Eruption wurde soviel Schwefeldioxid ausgestoßen, dass es im Alpenraum zu einen Jahr ohne Sommer kam. Es kam zu Missernten und Hungersnöten. Auf Island starben Tausende Menschen und Tiere an den direkten Auswirkungen der Eruption. Auf der Eruptionsspalte sind heute zahlreiche Schlackenkegel zu bewundern. Der zugehörige Zentralvulkan ist der Grimsvötn, der im südwestlichen Bereich des Vatnajökulls liegt.