Das Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) (auf deutsch: Beratungszentrum für Vulkanasche) ist für die Koordinierung und Verbreitung von Informationen über vulkanische Aschewolken in der Atmosphäre verantwortlich. Die Wolken aus Vulkanasche können hoch aufsteigen und die Luftfahrt gefährden. Daher bringt das VAAC entsprechende Warnungen heraus. Diese Warnungen sind unter dem Kürzel VONA bekannt. Sie entstehen in Expertengruppen durch die fachkundige Analyse von Satellitenbeobachtungen, Boden- und Pilotenmeldungen und die Interpretation von Asche-Ausbreitungsmodellen.
Im Jahr 2020 gibt es weltweit neun Beratungszentren für Vulkanasche, die sich jeweils auf eine bestimmte geographische Region konzentrieren. Diese neuen Beratungszentren sind:
Name | Nationale Organisation | Link |
---|---|---|
Anchorage | NOAA | Anchorage VAAC |
Buenos_Aires | Servicio Meteorológico Nacional – Argentina | Buenos Aires VAAC |
Darwin | Bureau of Meteorology | Darwin VAAC |
London | Met Office | London VAAC |
Montreal | Meteorological Service of Canada | Montreal VAAC |
Tokyo | Japan Meteorological Agency | Tokyo VAAC |
Toulouse | Météo-France | Toulouse VAAC |
Washington | NOAA | Washington VAAC |
Wellington | Meteorological Service of New Zealand Limited | Wellington VAAC |
Das weltweite Netzwerk der Beratungszentren für Vulkanasche wurde von der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO), einer Organisation der Vereinten Nationen, als Teil der International Airways Volcano Watch (IAVW) eingerichtet, einer internationalen Gruppe von Vorkehrungen zur Überwachung und Warnung von Flugzeugen vor Vulkanasche. Der Betrieb und die Entwicklung der IAVW werden vom Meteorologie-Panel (METP) koordiniert, das von der ICAO-Flugsicherungskommission eingerichtet wurde. Die einzelnen VAACs werden im Rahmen der nationalen Wettervorhersageorganisationen des Landes, in dem sie ihren Sitz haben betrieben. Ein Bespiele ist der US-amerikanische Dienst NOAA.
Geschichte des VAAC
Die Zentren wurden in den 1990er Jahren eingerichtet, um die Vorhersagen über die Lage von Aschewolken aus Vulkanausbrüchen nach Vorfällen zu verbessern, bei denen Verkehrsflugzeuge durch Vulkanasche geflogen waren und dabei Triebwerksleistung verloren hatten. Der British Airways-Flug 9, eine Boeing 747, verlor 1982 nach einem Ausbruch des Mount Galunggung über Indonesien die Leistung aller vier Triebwerke. KLM-Flug 867, eine weitere Boeing 747, verlor 1989 nach dem Ausbruch des Mount Redoubt erneut Leistung für alle Triebwerke über Alaska. Nach diesen und anderen Vorfällen wurde erkannt, dass Vulkanasche eine Gefahr für die kommerzielle Luftfahrt darstellt und dass die einzige Möglichkeit, sicherzustellen, dass es nicht zu einem Verlust eines Flugzeugs kommt, darin besteht, die Piloten rechtzeitig zu alarmieren, damit sie ihren Flug um die Wolke herum umleiten können.