Umbrella Clouds (Regenschirmwolken) erinnern an einen aufgespannten Regenschirm. In Berichten über Vulkane kommt der Begriff Umbrella Cloud oft im Zusammenhang mit zwei sehr unterschiedlichen Wolkenformen vor, überwiegend natürlich in der englischsprachigen Literatur. Zum einen werden bestimmte Eruptionswolken in Form eines aufgespannten Regenschirms als Umbrella Clouds bezeichnet. Zum anderen kann es sich dabei auch um spezielle meteorologische Wolkenformen handeln. Beide Wolkenarten konnte ich bereits am Ätna auf Sizilien beobachten.
Gelegentlich werden hoch aufsteigende Eruptionswolken als Regenschirmwolken bezeichnet, doch eigentlich handelt es sich hierbei um Eruptionswolken plinianischer Eruptionen. Diese Umbrella Clouds bilden sich, wenn bei einem Vulkanausbruch große Mengen an vulkanischer Asche und Gasen in die Atmosphäre geschleudert werden und sich dann in der Höhe ausbreiten. Diese geschieht normalerweise entlang der atmosphärischen Grenzschicht zur Stratosphäre. Diese Wolken können sich über große Entfernungen erstrecken und haben erhebliche Auswirkungen auf das Klima und den Luftverkehr. Die Asche in diesen Wolken kann dazu führen, dass Flugzeuge in der Nähe von Vulkanen gezwungen sind, den Luftraum zu meiden und Umwege zu fliegen.
Als Umbrella Clouds werden meteorologische Wolken bezeichnet, die auf dem Gipfel eines Vulkans sitzen oder knapp über diesem schweben. Hierbei handelt es sich um Wolken mit dem lateinischen Fachbegriff Lenticularis. Dieser Fachbegriff rührt von der Linsenform dieser Wolken her und wurde zu einer Zeit geprägt, als es noch eine Regenschirme gab. Lenticularis kommen nicht nur an Vulkanen vor, sondern können sich auch über normale Berge bilden. Hierbei handelt es sich um stationäre Wolken, die sich meist in der Troposphäre bilden, typischerweise parallel zur Windrichtung. Am Ätna erscheinen sie oft an einem ansonsten wolkenlosen Himmel und kündigen oft ein Sturmtief an. Für mich ein Zeichen, den Gipfelbereich zu verlassen und eine sturmfeste Behausung aufzusuchen.