Bei einem Maar handelt es sich um eine spezielle Vulkanform. Ein Maar besteht aus einer Senke, die von einem Ringwall umgeben ist und gleicht auf den ersten Blick einem großen Krater. Doch zwischen Krater und Maar gibt es einige Unterschiede: Ein wichtiges Kriterium ist der Ringwall. Er besteht aus vulkanischen Lockerprodukten die während der Eruption dort abgelagert wurden. Bei den Lockerprodukten handelt es sich in den meisten Fällen um Tuff mit einem hohen Anteil nicht-vulkanischer Gesteine. Diese Fremdgesteine bildeten vor der Eruption den Boden und wurden durch die Gewalt der explosiven Eruption aus dem Boden gesprengt. Während ein Vulkankrater für gewöhnlich in vulkanischem Gestein eingebettet ist, bildet sich ein Maar meistens auf nicht vulkanisch geschaffenen Boden.
Maar-Vulkane sind monogenetisch und entstehen in einer einzigen Eruptionsperiode. Die Eruptionen sind phreatomagmatischer Natur und entstehen, wenn Magma im Grundwasser in Verbindung kommt. Durch das verdampfende Wasser entstehen besonders starke explosive Eruptionen.
Die Größe von Maaren variiert starkt. Ihr Durchmesser schwankt zwischen 50 und 2000 m. Einige Maare sind noch größer. Die Tiefe der Maare weißt ebenfalls ein großes Spektrum auf: während manche Maare nur wenige Meter tiefe Senken sin, erreichen einige Maare Tiefen von bis 100 m.
Die meisten Maare füllen sich mit Wasser, so dass Maarseen entstehen. Es gibt aber auch Trockenmaare. Zu dieser Kategorie zählen ebenfalls ehemals mit Wasser gefüllte Maare, die nach und nach verlandeten und mit Sedimenten aufgefüllt wurden. Es gibt aber auch Trockenmaare, bei denen der Untergrund so wasserdurchlässig ist, dass sich kein Wasser ansammeln kann.
Die meisten Maare finden sich in der deutschen Vulkaneifel. Dort konzentrieren sie sich insbesonderes um den Ort Daun. In Europa finden sich weitere Maare in der französischen Chaîne des Puys und im spanischen Vulkangebiet von Campo de Calatrava. Außerhalb Europas gibt es Maare in den USA (Alaska, Washington), Mexiko, El Salvador, Chile, Indonesien, Philippinen und Japan. Sogar in Äthiopien, Sudan und Kamerun sind Maare entdeckt worden.