Als phreatische Eruptionen werden Vulkanausbrüche bezeichnet, deren treibende Kraft explosionsartig verdampfendes Wasser ist. Bei einer rein phreatischen Eruption wird überwiegend Wasserdampf eruptiert. Aus dem Förderschlot können anstehende Gesteinsbrocken mitgerissen werden. Normalerweise findet keine Fragmentation von Lava statt. Es gibt auch keinen direkten Kontakt zwischen Schmelze und Wasser. Bei dem Wasser kann es sich um Grundwasser handeln, oder um Wasser eines Hydrothermalsystems. Besonders häufig kommt es zu phreatischen Eruptionen bei Vulkanen mit einem Kratersee.
Phreatische Eruptionen lassen sich schwer Vorhersagen, ereignen sich oft in Serien und können ein Erwachen des Vulkans andeuten. Sie setzten meistens eine geringe Energie frei und die Eruptionswolken steigen einige Hundert Meter hoch auf. In seltenen Fällen erreichen die Dampfwolken eine Höhe von mehreren Kilometern. Der Dampf bildet sich durch den hohen geothermischen Gradienten. Die Wärme stammt dabei von einem aktiven Magmenkörper unter dem Vulkan. Der Dampf kann sich in Hohlräumen im Gestein ansammeln, bis eine kritische Grenze erreicht ist und ein Schlot freigesprengt wird. Das Ganze gleicht einem explodierenden Kessel einer Dampfmaschine.
Phreatomagmatische Eruptionen
Bei einer phreatomagmatischen Eruption hingegen, wird das Wasser durch direkten Kontakt mit Magma schlagartig verdampft. Dabei kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen Wasser und Schmelze und letztere kann fragmentiert (zerfetzt) werden. Es wird ein Gemisch aus Wasserdampf und Tephra gefördert, bei dem auch durchaus große Bomben gefördert werden. Phreatomagmatische Eruptionen gelten als sehr kraftvoll. Das Wasser kann aus den gleichen Quellen wie bei phreatischen Eruptionen stammen. Hinzu kommt noch Schmelzwasser von Gletschern, oder Meerwasser, dass durch Brüche in den Vulkan eindringt.
Bei phreatomagmatischen Eruptionen können auch explosive Druckwellen entstehen, die Dampf und Partikel halbkugelförmig verteilen. Sie weisen gewisse Ähnlichkeiten mit pyroklastischen Strömen auf und werden Surges genannt.
Wenn sich zwei verschiedene Magmen mischen, dann kann auch Wasser aus der Schmelze freigesetzt werden. Die resultierenden Explosionen gelten als die stärksten Ausbrüche im Reich der Vulkane. Sie können ganze Vulkane sprengen.