Von einem Mantelbeben spricht man, wenn sich ein Erdbeben im Erdmantel ereignet. Die Grenze zwischen Erdkruste und dem Erdmantel wird im Durchschnitt mit 35 km angegeben. Allerdings variiert sie, je nachdem, ob man sie unter einem Kontinent, oder einem Ozean sucht. Bei letzterem liegt sie in Tiefen zwischen 5-8 km. Unter den Kontinenten kann sie erst in 70 km Tiefe liegen. Genaugenommen beginnt in den genannten Tiefen die Asthenosphäre. Bei ihr handelt es sich um eine knapp 200 km mächtige Grenzschicht zwischen Kruste und Mantel. In der Literatur wird sie von vielen Autoren bereits dem Oberen Erdmantel zugeordnet. In der Asthenosphäre können Temperaturen von bis zu 500 Grad Celsius herrschen und das Gestein beginnt plastisch zu werden. Bis in einer Tiefe von ca. 100-150 km kann es noch zum Sprödbruch der Gesteine kommen und es können Erdbeben entstehen. Trotzdem kommt es vereinzelt zu Erdbeben in Tiefen von bis zu 600 km. Noch tiefer gelegene Hypozentren kommen sehr selten vor.
Wie genau Mantelbeben entstehen ist nicht hinreichend geklärt. Die gängigste Hypothese geht davon aus, dass sich Mantelbeben an einem Stück subduzierter Erdkruste entwickeln. Diese soll relativ kühl sein und brechen können.
Bei der Subduktion handelt es sich um einem plattentektonischen Prozess, bei dem Ozeanische Erdkruste bis in den Erdmantel abtaucht. Das kann an konvergenten Plattengrenzen passieren, an denen die Ozeankruste mit einer anderen Krustenplatte kollidiert.
Orte, an denen Mantelbeben entstehen
Mantelbeben entstehen häufig hinter Tiefseegräben. Sie markieren den verlauf submariner Subduktionszonen. Besonders oft kam es in den letzten Jahren in der Region zwischen Fidschi und Tonga zu Mantelbeben. Aber auch unter Zentralkamtschatka, in Peru, oder bei den japanischen Ryukyu-Inseln bebte es bereits öfters in Tiefen von mehr als 200 km.