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Kratersee

Als Kratersee bezeichnen wir einen See, der einen Krater mit Wasser füllt. Im Kontext dieser Seite stehen Kraterseen in den Kratern von Vulkanen im Fokus, allerdings können sich auch andere Krater mit Wasser füllen, z.B. solche, die von einem Meteoriteneinschlag stammten. Im Zusammenhang mit Vulkanen kann sich ein Kratersee in einem Krater, einer Caldera oder einem Maar bilden.

Das Wasser eines Sees in einem Vulkankrater stammt überwiegend vom Niederschlag. Ein Teil des Wassers kann aber auch hydrothermalen Ursprungs sein. Die meisten dieser Kraterseen sind rund und haben keinen Abfluss. Sammelt sich Wasser in einer Caldera oder einem Maar, kann es sich auch um Grundwasser handeln. Besonders bei Seen in Calderen können aber auch Bäche und Flüsse den See speisen.

Seen in Vulkankratern stehen meistens unter dem Einfluss postvulkanischer Erscheinungen. Fumarolen lassen vulkanische Gase aufsteigen, die das Wasser sauer machen und einen entsprechenden Cocktail magmatischer Fluide transportieren. Meistens ist das Wasser in den Kratern aktiver Vulkane verfärbt. Typisch sind graues- oder türkisfarbenes Wasser. Leben ist in diesem Wasser unmöglich, sieht man einmal von spezialisierten Bakterien ab.

Das Wasser eines Kratersees kann einen so sauren pH-Wert haben, dass häufig von Säureseen gesprochen wird. Typische Beispiele sind die Seen in den Kratern der Vulkane Kawah Ijen, Póas oder Maly Semjatschik. Die in den Seen gelösten Gase stellen ein besonderes Risiko dar: werden sie freigesetzt, kann es zur Katastrophe kommen. Im afrikanischen Nyos-See sammelte sich so viel Kohlendioxid an, dass durch ein Erdbeben eine gigantische Wolke des geruchlosen Gases zu Tal floss. Tausende Menschen erstickten.

In einigen der bekanntesten und größten Calderen der Welt bildeten sich Seen. Bekannt ist der Lake Taupo auf Neuseeland, oder der Lake Yellowstone in der gleichnamigen Caldera. Auf den Philippinen bildete sich ein See in der Taal-Caldera. Diese Seen gehören häufig zu den größten Binnengewässern der entsprechenden Regionen.

Maar-Seen zählen zu den bekanntesten Seen in Kratern. Diese finden sich vor allem in der Vulkaneifel. Der berühmteste dieser Seen ist der Lacher See, welcher sich aber in der Tat in einer Caldera bildete.

Phreatische Eruptionen

Nicht selten bedingen Kraterseen phreatische Eruptionen. Diese entstehen, wenn Magma aufsteigt und das Wasser im Untergrund erhitzt. Dieser Vorgang kann dann zu Dampfexplosionen führen. Kommt Magma direkt in Kontakt mit dem Wasser, dann entstehen phreatomagmatische Explosionen. Sie Eruptionswolken bestehen nicht nur aus Dampf, sondern enthalten frische Vulkanasche.

Gelegentlich füllen sich Kraterseen so weit, dass sie überlaufen oder dass eine Kraterwand kollabiert. In diesen Fällen drohen Sturzfluten und Laharen. Solche Schlammströme kommen häufiger am Ruapehu auf Neuseeland vor.

Vorhersage von Vulkanausbrüchen anhand des Wassers

Änderungen im Seewasser können Indikatoren eines bevorstehenden Vulkanausbruchs sein. Daher werden die verschiedensten Parameter eines Kratersees von den Vulkanologen genaustens beobachtet. ändert sich die Farbe eines Kratersees, dann deutet dies auf eine Änderung des Chemismus hin. Dieser wird maßgeblich von aufsteigenden vulkanischen Gasen geprägt. Die Analyse der Gase/des Wassers sagt dem Geowissenschaftler, ob Magma aufsteigen könnte. Die Wassertemperatur ist ein weitere Indikator. Steigt diese, ist das sehr wahrscheinlich mit Magmenaufstieg gekoppelt. Die Höhe des Wasserstandes lässt ebenfalls entsprechende Rückschlüsse zu.

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