Gefahrenkarten gibt es in den verschiedensten Ausführungen und zeigen besonders gefährdete Gebiete auf einer Landkarte. Es gibt Karten für die unterschiedlichsten Gefahren, wie Hochwasser, Erdrutsche und Stürme. In unserem Kontext markieren sie entweder Regionen mit einem besonders hohen Erdbebenrisiko, oder die Gefahrenzonen um einen aktiven Vulkan. So hat praktisch jeder aktive Vulkan in bewohnten Gegenden seine eigenen Gefahrenkarte. Auch für seismisch aktive Zonen gibt es sie. In den Gefahrenkarten fließt oft die Arbeit vieler Geowissenschaflter ein, die jahrelang Grundlagenforschung betrieben haben.
Gefahrenkarten für Vulkane
Um die Gefahrenkarte eines Vulkans zu erstellen, ist es nötig den Vulkan genau zu kartieren. Dazu wird die Morphologie des Vulkangebäudes erfasst. Wo gibt es Instabilitäten, Schluchten, oder Bachläufe? Die Ablagerungen vergangener Eruptionen werden in einer geologischen Karte eingezeichnet. Ignimbrit-Schichten dokumentieren, dass der Vulkan pyroklastische Ströme erzeugen kann und zeigen, wie weit diese flossen. Natürlich werden auch erkaltete Lavaströme kartiert. Alle Informationen werden dann in einer Risikoanalyse erfasst und Zonen definiert, in denen es mehr, oder weniger gefährlich ist. Erwacht ein Vulkan, dann werden die Anwohner in den am meisten gefährdeten Zonen als erstes evakuiert.
Erdbebenkarten
Gefahrenkarten für Erdbeben sind meistens großflächiger angelegt, als jene über Vulkane. So gibt es zum Beispiel eine Gesamtkarte für die Erdbebengefährdung in Deutschland. Über farbige Codes werden die Zonen mit einem entsprechenden Erdbebenrisiko angezeigt. Berücksichtig werden dabei auch die entfernungsabhängigen Intensitäten in größerer Entfernung eines dominanten Störungssystems. Als Basis für diese Karten dienen nicht nur tektonische Kenntnisse, sondern auch das Wissen um historische Erdbeben und um die aktuelle Seismizität der Region. Die Gefahrenkarten werden von Zeit zu Zeit aktualisiert. Die hier gezeigte Deutschlandkarte stammt aus dem Jahr 2018. Hier flossen historische Daten der letzten 1000 Jahre ein. Die Forscher stellten fest, dass zahlreiche Erdbebenüberlieferungen, die in der vorherigen Karte berücksichtigt wurden, falsch waren und dass Erdbeben oft fehlinterpretiert wurden.