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Extrusion, extrusiv

In der Vulkanologie versteht man unter einer Extrusion einen Gesteinskörper aus vulkanischem Material, der aus einem Förderschlot oder einer Eruptionsspalte hervorgedrungen ist. Laut Definition ist somit jeder Vulkanit ein Extrusionsgestein, unabhängig davon, wie er gefördert wurde. Somit fallen also sowohl effusiv als auch explosiv geförderte vulkanische Gesteine unter die Obergruppe der Extrusivgesteine. Oft wird der Begriff jedoch explizit für vulkanische Gesteinskörper genutzt, die aus zähflüssiger Lava bestehen und in Form eines kurzen Lavastroms oder Lavadoms gefördert wurden. Auf Vnet wende ich den Begriff meistens auf diese besondere Art effusiver Eruptionen an.

Die extrudierte Lava kann man auch als Extrudat bezeichnen.

Das Verb „extrudieren“ stammt übrigens von dem lateinischen Begriff „extrudere“ ab, was so viel wie „hinausdrängen“ oder „hinausstoßen“ bedeutet.

Bevor es an einem Vulkan zur Extrusion kommt, gibt es eine Intrusion von Magma in den Untergrund, wo sich die Schmelze häufig in einem Magmenkörper akkumuliert. Kommt es zu keinem weiteren Magmenaufstieg und zur Abkühlung des Magmas unterhalb der Erdoberfläche, entsteht ein Intrusionsgestein. Steigt das Magma aber weiter auf und tritt an der Erdoberfläche extrusiv aus und erkaltet dort, bildet sich ein Extrusionsgestein.

Extrusion tritt auf, wenn der Druck im Inneren des Vulkans ausreichend hoch ist, um das Magma durch den Förderschlot an die Oberfläche zu drücken. Die Magma-Zusammensetzung sowie die Viskosität des Magmas spielen eine Rolle bei der Art und Weise, wie das Magma austritt. Manche Vulkane haben flüssiges Magma, das relativ leicht fließt, während bei anderen Vulkanausbrüchen das Magma zähflüssiger ist und sich langsamer bewegt, was zu den beschriebenen Lavadomen oder zu explosiven Eruptionen führen kann.

Da sich extrusive Gesteine an der Erdoberfläche bilden, wo die Lava schnell abkühlt, weisen sie in der Regel ein feinkörniges Gefüge auf. Im Gegensatz dazu entstehen Intrusivgesteine unter der Erde, wo sie nur langsam abkühlen. Daher haben die Kristalle des Gesteins mehr Zeit zum Wachsen und werden deutlich größer als in Extrusivgesteinen.