Heute bin ich nach 9 Tagen Abwesenheit wieder aus Guatemala zurück. Es war eine sehr schöne Solo-Tour mit starken Eindrücken der Vulkane Pacaya und Fuego. Beide waren recht munter, wobei ich mir die Häufigkeit stärkerer Eruptionen am Fuego größer vorgestellt hätte. Doch sie erfolgten im Schnitt nur alle 2 Stunden. Einzelne Lavabrocken rollten dann weit über die Vulkanflanke. Die Eruptionen erfolgten aus mindestens 3 Förderschloten.
Am Pacaya präsentierte sich der Mc Kenney Krater als praktisch aufgefüllt. Die beiden Hornitos in seiner Mitte waren phasenweise strombolianisch aktiv, wobei der Übergang zu kontinuierlichem Lava-Spattering fließend war. Es gab allerdings auch Stunden mit praktisch keiner Aktivität. Als Highlight konnte ich 2 Mal beobachten, wie sich auf den Hornitoflanken Schlote öffneten und kurzlebige Lavaströme förderten. In Bälde lest ihr hier einen ausführlicheren Bericht.
Was geschah sonst?
Bedauerlich war, dass sich ausgerechnet während meiner Abwesenheit die spektakuläre Eruption des Taal-Vulkans auf den Philippinen ereignete. Heute wurden hunderte schwache Erdstöße am Taal registriert und es sieht so aus, als würde sich weiter Magma unter dem Vulkan kumulieren. Während die Nachrichten-Medien ausführlich über den Taal berichteten, ging ein weiterer Vulkanausbruch auf den Galapagos-Inseln unter: Fernandina öffnete feurige Spalten und generierte große Lavaströme. Sie erreichten aber scheinbar nicht den Ozean. Dem Vulkanausbruch ging eine seismisch Krise voran.
Der Ätna auf Sizilien war weiterhin aktiv. Der Intrakrater-Kegel der Voragine produzierte Lavaströme, die sich in den anschließenden Krater der Bocca Nuova ergossen.
Ein Team mit Mitgliedern der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. war an den Vulkanen in Ecuador unterwegs. Neben dem Reventador war das Hauptziel eine Urwald-Expedition zum Sangay. Dort hatte das Team Wetterpech: Sangay hüllte sich die meiste Zeit über in Wolken. Kurze Lücken gaben den Blick frei auf schwache Eruptionen am Gipfel und einem Lavastrom auf der Vulkanflanke. Kollaps-Ereignisse generierten Shuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme. Der Reventador zeigte sich hingegen von seiner explosivsten Seite und erzeugte spektakuläre vulcanianische Eruptionen.