Inselvulkan White Island bleibt aktiv und stößt ungewöhnlich große Mengen Schwefeldioxid aus
Der neuseeländische Inselvulkan White Island steht heute bereits zum zweiten Mal in den Nachrichten: Zuvor berichtete ich über einige mittelstarke Erdbeben in seiner Nähe sowie darüber, dass der Vulkan weiterhin Vulkanasche ausstößt. In diesem Artikel möchte ich näher auf die vulkanische Aktivität eingehen, die in einem Punkt rekordverdächtig ist: Das zuständige Vulkanologische Institut teilte auf seiner Website GeoNet mit, dass sich die Aktivität im Zeitraum vom 5. bis 11. September leicht verändert hat. Es gab geomorphologische Veränderungen am aktiven Förderschlot und eine Reduzierung der Gasemissionen, während der Ascheanteil in der Eruptionswolke deutlich zunahm. Am Mittwoch wurde die Wolke als dunkelgrau und dicht beschrieben. Ascheproben, die bei den Flügen am 5. und 11. September entnommen wurden, zeigen eine Korngröße der Asche von 0,005 bis 0,05 Millimetern.
Bei den Messungen am 5. September wurde eine rekordverdächtige Menge Schwefeldioxid in der Luft nachgewiesen. Zwar wurden keine genauen Werte genannt, doch die Vulkanologen gaben an, dass der Schwefeldioxid-Ausstoß der stärkste der letzten 20 Jahre sei.
Heute Morgen ließ der Ascheausstoß im Vergleich zu gestern nach, und die Aktivität ähnelte wieder der der Vortage: Aschewolken stiegen mehrere hundert Meter über dem Vulkan auf und wurden von lokalen Winden über Dutzende Kilometer verteilt. Obwohl die Aschefahne gelegentlich bis zu einem Kilometer über der Insel aufstieg, fielen die Aschepartikel nur in einem Umkreis von 1 bis 3 Kilometern um die Insel nieder. Die Wahrscheinlichkeit, dass Asche das Festland erreicht, bleibt sehr gering.
Diese Beobachtungen der Aschewolken und die hohe Menge an freigesetztem heißem Gas deuten darauf hin, dass sich Magma weiterhin nahe der Oberfläche befindet. Die Vulkanalarmstufe bleibt auf Stufe 3 (kleiner Ausbruch), und der Flugfarbcode bleibt auf Orange.