Für die neuseeländische Vulkaninsel White Island (Whakaari) wurde der Alarmstatus auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür war, dass man in den Dampfwolken des Vulkans Vulkanasche entdeckte. Sie lagerte sich auf den LiveCams ab. Bei einer Observierung vor Ort wurde auch festgestellt, dass die Dampfwolken nicht nur stärker als sonst sind, sondern auch dunkler, was der Asche geschuldet sein soll. Es wurden Proben gesammelt und untersucht. Man kam zu dem Schluss, dass das Material nicht von frischer Lava stammt, sondern aus den Wänden des Fördersystems. Die Asche wird durch die starken Entgasungen mobilisiert. Grund für den erhöhten Dampfausstoß könnte eine Regenphase gewesen sein, die mehrere Tage angehalten hatte. Dadurch wurde dem Hydrothermalsystem mehr Wasser zugeführt, was zu erhöhter Dampfbildung führt. Die sonstigen seismischen und vulkanologischen Parameter bewegen sich auf dem üblichen Niveau.
Grund zur Vorsicht ist die fatale Eruption vom 9.Dezember 2019. Vor gut einem Jahr starben bei einem Vulkanausbruch 21 Menschen.
Merapi: Seimik weiter hoch
Auf Java brodelt es am Merapi. Die Seismik ist weiter hoch. In den ersten 6 Tagesstunden registrierte das VSI 72 Hybrid-Erdbeben, 11 vulkanotektonische Erschütterungen und 12 Abgänge von Schuttlawinen. Hinzu kamen 13 seismische Signale, die von starken Entgasungen herrührten. Bilder der Überwachungskamera erwischten gestern ein paar wolkenfreie Blicke auf den Dom. Für den Merapi ist er eigentlich noch relativ klein. Dass es bereits jetzt zum Abgang von Schuttlawinen kommt, ist dem Umstand geschuldet, dass es eine tiefe Bresche in der Kraterwand gibt. Sie entstand bei der Eruption von 2010. Durch diese Bresche geht immer Material ab und der Dom wird klein gehalten. In früheren Jahren musste der Lavadom erst den gesamten Krater auffüllen und diesen überragen, bevor es zu Steinschlägen und Lawinen kommen konnte. Trotzdem, es besteht natürlich die Gefahr pyroklastischer Ströme, wenn es zu Kollaps-Ereignissen am Dom kommt.