Obwohl es gefühlt in diesem Sommer bei uns in Deutschland sehr viel regnete, verteilten sich die Niederschläge nicht gleichmäßig über das ganze Land. Besonders im Bundesland Brandenburg Regente es in einigen Regionen nicht genug und es herrscht Waldbrandgefahr. Besonders betroffen sind hier die Regionen mit Kieferwaldmonokulturen.
Waldbrand in Luckenwalde ausgebrochen
So ist es bei der Waldbrandgefahr nicht geblieben, denn gestern brach ein Feuer in einem Wald bei Luckenwalde im Landkreis Teltow-Fläming aus. Ausgehend von einem in Brand geratenen Holzstapel breitete sich das Feuer schnell aus und griff auf eine Waldfläche von drei Hektar über. Bereits am Vortag entzündete sich ein Feuer bei Baruth/Mark, das bereits gestern aber wieder unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Für die nächsten Tage ist auch in Brandenburg vorerst mit einer Entspannung der Waldbrandgefahr zu rechnen, da kühlere und feuchtere Luftmassen nahen, aber das soll nur ein Intermezzo sein. Ab Dienstag steigt sie wieder, die Waldbrandgefahr.
Permanent hoch ist die Waldbrandgefahr auch Übersee. Besonders in Kanada lodern seit Monaten Waldbrände. Landesweit sind mehr als 800 Waldbrände aktiv, von denen 223 außer Kontrolle sind. Einer der größten Waldbrände lodert immer noch im Jasper-Nationalpark. Dort ist eine Fläche von 33400 Hektar abgefackelt. Dieser Waldbrand gilt allerdings inzwischen als eingedämmt.
Die Stadt Jasper liegt in der Provinz Alberta und wurde am 23. Juli evakuiert, nachdem zwischen 30 und 50 Prozent der Stadt durch die Flammen zerstört wurden. Premierministerin Danielle Smith informierte am 25. Juli darüber. Am 16. August konnten die Bewohnerinnen und Bewohner nach Jasper zurückkehren. Allerdings bleibt der Nationalpark weiterhin für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Es wird erwartet, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die betroffenen Gebiete wieder zugänglich sind, und alle Camping-Reservierungen bis zum 3. September wurden storniert.
In der Provinz Alberta gibt es aktuell 83 aktive Waldbrände. Fünf dieser Brände gelten als außer Kontrolle, 39 befinden sich in der Eindämmungsphase und weitere 39 sind unter Kontrolle, einschließlich des Brands im Jasper-Nationalpark. Ein besonders großer Brand, der „Semo Complex“, der sich über fast 107.000 Hektar erstreckt, ist weiterhin nicht eingedämmt. Dieser Brand besteht aus sechs einzelnen Feuern und befindet sich in der Nähe von Gemeinden wie Garden River, John D’Or Prairie und Fox Lake. Zur Bekämpfung dieses Feuers sind fast 600 Feuerwehrleute und Hilfskräfte im Einsatz.
Betrachtet man diese Dimension, erscheinen die Waldbrände in Deutschland fast marginal. Dennoch wirken sie sich für die direkt betroffenen Menschen bei uns nicht weniger katastrophal aus.
Das können auch die Bewohner der Mittelmeerstaaten bezeugen, denn auch in Griechenland und der Türkei brennt es in vielen Regionen. In der Ägäis wüteten zuletzt 44 Waldbrände, allerdings zogen in den letzten Tagen Unwetter über die Region hinweg, die viel Regen mit sich brachten und so zu einer Entspannung der Situation beitrugen. In der Türkei wurden letzte Woche noch 130 Waldbrände gezählt. Der Größte war bei der Metropole Izmir aktiv gewesen.
Last, but not Least, blieben auch die beiden atlantischen Urlaubsinseln Teneriffa und Madeira nicht von Waldbränden verschont. Bereits in der letzten Woche brannte ein Pinienwald auf der Flanke des Vulkans Teide auf Teneriffa. Vier Dörfer mussten evakuiert werden. Auf Madeira, das zu Portugal gehört, mussten 200 Personen evakuiert werden.