Wärmster Winter in Europa

Am 1. März begann der kalendarische Frühling und der Winter endet. Wobei man dieses Jahr nicht wirklich von einem Winter sprechen konnte. Europaweit lag die Durchschnittstemperatur um 3,4 Grad höher, als in der Referenzperiode zwischen 1981 und 2010. Die Temperaturen lagen sogar um 1,4 Grad über jene des bis dato wärmsten Winter 2015/16. Besonders warm war es im Norden und Osten des Kontinents. Für Deutschland war es der zweit wärmste Winter seit Beginn der Klimaaufzeichnung im Jahr 1881. Bei uns lagen die Temperaturen sogar um 3,9 Grad höher, als das langjährige Mittel. Getoppt wurden bei uns die Temperaturen nur im Wintern 2015/16.

Obwohl es auch große natürliche Schwankungen geben kann, sind sich führende Klimatologen weitgehend einig, dass der anthropogene Klimawandel zumindest eine Teilschuld an den milden Wintertemperaturen trägt. Experten berechneten nun, dass Deutschland seine selbst gesteckten Klimaziele für das Jahr 2030 nicht erreichen wird und dass das neue Klimaschutzpaket nicht ausreichend sei, um dem Klimawandel wirkungsvoll zu begegnen.

Coronavirus hilft beim Klimaschutz

Hilfe für den Klimaschutz kommt da gerade von anderer Seite, allerdings einer, die uns nicht gefällt: dem Coronavirus! Aufgrund der Infektionskrankheit wurden in China und Italien bereits große Gebiete abgeriegelt. Die Bewohner zwangsweise in Isolationshaft genommen, mit der Folge, dass das öffentliche Leben praktisch still steht. Es bleiben nicht nur Schulen und Universitäten geschlossen, sondern auch viele Fabriken. Der Export chinesischer Güter reduzierte sich bereits um 20%. In der Folge wird es auch in anderen Industrienationen bald zum Produktionsrückgang kommen. Weltweit gehen die Reisetätigkeiten stark zurück. Die Lufthansa will praktisch jeden 2. Flug streichen. Die Weltwirtschaft leidet enorm, allerdings mit dem positiven Nebeneffekt, dass weitaus weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. So zeigen Satellitenaufnahmen, die die Luftverschmutzung kartieren, dass die Luft über China weitaus sauberer geworden ist und weniger Stickoxide enthält. Mittelfristig dürfe der generelle Konsum deutlich zurück gehen, da nicht nur weniger produziert und transportiert wird, sondern auch weil die Menschen weniger verdienen werden. Was für uns katastrophal erscheint, ist ein Pluspunkt für die Natur. Man könnte auch sagen, dass wir durch das neuartige Virus von der Natur gezwungen werden uns umweltfreundlicher zu verhalten. Die Erde wehrt sich gegen den Menschen, denn ein Zweck von Krankheitserregern ist es, eine überwuchernde Spezies in Schach zu halten.

Heuschreckenplage immer dramatischer

In diesem Sinne nimmt auch die Heuschreckenplage in vielen Teilen der Welt immer schlimmere Ausmaße an. Die Plagegeister fressen ganze Landstriche kahl und drohen Ernten zu vernichten. Besonders dramatisch ist die Lage in einigen Ostafrikanischen Ländern. Noch hat man genug zu essen, doch die Vorräte an Saatgut und Viehfutter werden knapp. Zur Erntezeit könnte sich die Anzahl der Heuschrecken noch um den Faktor 20 erhöhen, so Entwicklungsminister Müller in einem interview mit dem ZDF. Dann droht die Lage endgültig außer Kontrolle zu geraten und es gibt wahrscheinlich Hungersnöte. Bereits jetzt gibt es Stimmen, die sagen, es wäre die schlimmste Heuschreckenplage aller Zeiten. Das sich die Tiere so vermehren, könnte ebenfalls mit dem Klimawandel zusammen hängen: Nach einer langen Dürre regnete es in Ostafrika und Teilen Arabiens und Asiens ungewöhnlich viel. Die Tiere vermehren sich im feucht-warmen Klima besonders gut. Zudem bietet die sprießende Vegetation viel Nahrung.