Oktober-Rekordtemperaturen in Deutschland
- Wärmster Oktobertag mit 28,7 Grad in Müllheim
- November könnte auch zu warm werden
- Stürme und Dürren in anderen Erdteilen
Nun ist der Oktober vorbei und es sieht so aus, als wäre es in Deutschland der wärmste Oktober seit Beginn der Klimaaufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. Vielerorts wurden am Freitag und Samstag neue Rekordwerte für des letzte Drittel des Monats aufgestellt. Am wärmsten war es mit 28,7 Grad im Baden Württembergischen Müllheim. Einige Messstationen verzeichneten sogar Allzeithochtemperaturen für den gesamten Monat Oktober. Den bisherigen Temperaturrekord für die wärmste Tagestemperatur im Oktober hielt bislang der 13. Oktober 1921, als in Frankfurt 25,4 Grad gemessen wurden.
Was sich eigentlich erst einmal positiv liest -auch ich habe die warmen Tage genossen- muss man leider trotzdem unter der Kategorie „Naturkatastrophen“ posten, weil die ungewöhnlich warmen Herbsttage Ausdruck der Klimakatastrophe sind, an dessen Anfang wir noch stehen. Die Katastrophe geht einher mit einem der größten Artensterben in der Geschichte unseres Planeten, das aber nicht von der Klimakatstrophe alleine hervorgerufen wird, sondern von einer Katastrophe namens Mensch. Das Tückische ist, dass wir die Klimaveränderungen nicht unbedingt als Katastrophe wahrnehmen, was aber an unserem Zeitempfinden liegt. Betrachtet man Perioden, in denen sich normalerweise klimatische Veränderungen abspielen, dann verlaufen die Aktuellen geradezu rasant.
Die warmen Tage reihen sich ein in ein Jahr, dass in Europa ungewöhnlich warm und trocken war. So ist auch jetzt noch in Südeuropa Dürre ein großes Thema. Global betrachtet sind die Niederschläge dieses Jahr besonders ungleich verteilt: während in einigen Regionen Dürre herrscht, fallen die Regenzeiten in anderen Regionen ungewöhnlich stark aus. Zudem nimmt die Anzahl tropischer Stürme aktuell deutlich zu. Ein Grund hierfür sind die viel zu warmen Meere. Für uns Wetterbestimmend ist der Atlantik und das Mittelmeer. Beide Gewässer sind nach dem heißen Sommer immer noch zu warm und haben viel Energie gespeichert. Klimabestimmend ist auch der schwache Jetstream, so dass es zu einem stark mäandrierendem Wellenmuster einer OMEGA-Wetterlage kommt.
Eine OMEGA-Wetterlage (siehe Animation) hat uns seit fast einem Monat fest im Griff: Hochdruckgebiet „Zacharias“ ist zwischen den Tiefdruckgebieten „Iris“ und „Jenny“ eingekeilt und schaufelt warme Luft aus dem Südwesten Afrikas zu uns. Zwar soll sich bei uns der Hochdruckeinfluss in den nächsten Tagen abschwächen, wodurch es etwas kühler wird, doch einige Wettermodelle sagen bereits jetzt einen November voraus, der um 2-3 Grad wärmer sein soll, als es im langjährigen Mittel der Fall war.
Überflutungen nach Tropensturm
Um noch kurz auf die Naturkatastrophen anderer Erdteile zu sprechen zu kommen: Tropensturm Nagale (Paeng) zog -wie vorausgesagt- am Wochenende über weitere Teile der Philippinen hinweg. Die Opferzahlen stiegen auf 98. Weitere 63 Menschen gelten als vermisst. Auch in Kolumbien kam es zu extremstarken Regenfällen, die Überflutungen auslösten. In den betroffenen Regionen soll der Notstand ausgerufen werden.