Die Vulkan-News vom Freitag stehen im Zeichen einer religiösen Zeremonie am Pacaya. Darüber hinaus gibt es einen Bericht vom Fournaise. Am Ätna ereignete sich ein neuer Erdbebenschwarm.
Pacaya: Zeremonie bremst Lavastrom
Koordinaten: 14.38, -90.59 | Staat: Guatemala | Eruption: Lavastrom | Link
Die Eruption am Pacaya ruft große Besorgnis bei den Anwohnern der Region hervor, denn zum zweiten Mal in diesem Jahr strömen große Mengen Lava den Hang hinab. Die Lava entspringt einer Spalte auf der Nordwestflanke des Vulkans. Der Lavastrom hat eine Länge von 2300 m und spaltet sich im Gebiet von La Brena in 2 Arme. Dort fließen sie über landwirtschaftlich genutztes Areal und bedroht Plantagen.
Am Mittwoch pilgerte eine Schar katholischer Anwohner zum Vulkan, um dort eine Zeremonie abzuhalten. In ihren Gebeten baten sie darum, dass die Lava stoppt und ihre Häuser und Ernte verschont. Die Gebete scheinen Wirkung zu zeigen, denn gestern reduzierte sich der Lava-Ausstoß und einer der beiden Arme des Stroms stoppte. Dafür setzten am Krater wieder Ascheeruptionen ein und die INSIVUMEH-Vulkanologen berichten auch von kleineren Explosionen aus der Spalte. Es wird weiterhin Tremor registriert und Magma bewegt sich im Untergrund des Vulkans.
Piton de la Fournaise: Längste Eruption seit 2018
Koordinaten: -21.23, 55.72 | Staat: Frankreich | Eruption: Hawaiianisch| Link
Der Ausbruch am Fournaise auf La Réunion geht weiter und dauert nun 27 Tage. Damit stellte er einen neuen Längenrekord seit 2018 auf. Der Tremor ist weiter signifikant, allerdings mit leicht abnehmender Tendenz. Im größten Schlot auf der Eruptionsspalte brodelt ein kleiner Lavasee. Er speist einen Lavastrom, der zum größten Teil unterirdisch abfließt. Eine neue Karte zeigt seinen Verlauf. Die Lavafront an der Oberfläche schreitet nur langsam voran.
Ätna: Neues Schwarmbeben an alter Stelle
Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link
Gestern manifestierte sich unter der Ostflanke des Ätnas erneut ein Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte gut 60 einzelne Erschütterungen mit geringen Magnituden. Die Beben streuten in einem Gebiet zwischen Sant’Alfio über Milo bis Zafferana. Einzelne Erschütterungen gab es auch in der Nähe der Küste. Die Hypozentren lagen im Schnitt um 15 km tief und damit im Grenzbereich zwischen der Asthenosphäre und der Erdkruste. Solche Beben werden häufig von aufsteigendes Magma verursacht.