Vulkannachrichten 05.05.21: Fournaise, Nevados de Chillan, Campi Flegrei

Die Vulkannachrichten drehen sich heute um den Piton de la Fournaise, wo Lava durch ein altes Tunnelsystem fließt. außerdem gibt es Neues von den Vulkanen Nevados de Chillan und Campi Flegrei zu berichten.

Piton de la Fournaise: Lavaströme aktiv

Lokation: -21.23, 55.72; Frankreich | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion fließt weiterhin Lava. Neue Luftaufnahmen zeigen, dass im Hauptkegel auf der Eruptionsspalte Lava brodelt. Sie fließ unterirdisch ab und tritt am Steilhang vom Grandes Pentes aus. Innerhalb von 24 Stunden schritt die Lava um 180 m voran. Die Front des Lavastroms befindet sich auf einem Höhenniveau von 1500 m. Das Interessante ist, dass sich die Lava tatsächlich ihren Weg durch alte Lavaröhren gesucht hat. Auf dem Foto sieht man, dass die Lavaströme an der Kante eines alten Lavafeldes austreten. Der Tremor ist noch leicht erhöht und es wurden 3 vulkanotektonische Beben registriert.

Nevados de Chillán eruptiert Aschewolken

Lokation: -36.85, -71.377; Chile | Eruption: Dom | Link

In Chile ist der Chillan wieder aktiv geworden und eruptierte mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis auf eine Höhe von 3600 m auf und drifteten in südlicher Richtung. Webcamaufnahmen zeigten eine kontinuierliche Ascheemission. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit Maximalwerten von 29 MW. Es ist durchaus möglich, dass es wieder zu einer Intensivierung des Domwachstums gekommen ist. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

In Chile stehen noch 2 weitere Vulkane auf Alarmstufe „gelb“. Das sind der Volcan Hudson und die Laguna del Maule. Unter letzterem Vulkan wurden starke Bodenanhebungen registriert, die an das Geschehen im Bereich der italienischen Campi Flegrei erinnern.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,0

Lokation: 40.826, 14.138; Italien | Eruption: Fumarolisch| Link

Wo wir gerade beim Thema Campi Flegrei sind. Dort gab es heute ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,0. Damit unterscheidet es sich deutlich von den üblichen Erdstößen im Bereich der Mikroseismik. Das Hypozentrum lag in 2,8 km Tiefe. Im INGV-Bulletin der letzten Woche (Beobachtungszeitraum 19. – 25. April) ist zu lesen, dass 70 Erdstöße registriert wurden. Die Bodenanhebung lag bei etwa 13 mm. Seit 2011 hob sich der Boden um 73,5 cm. In den letzten Monaten beschleunigte sich die Inflation. Allerdings ist man sich nach wie vor nicht im klaren darüber wie es am Vulkan weitergehen wird. Spannend bleibt die Situation auf jeden Fall.