Vulkane und Erdbeben in Peru

Peru liegt im Westen von Südamerika und ist das flächenmäßig drittgrößte Land des Kontinents. Im Norden grenzt Peru an Ecuador, im Osten an Argentinien und im Süden an Bolivien und Chile. Im Westen liegt der pazifische Ozean, der das Land in besonderem Maße beeinflusst: Zum einen ist der Ozean Klimamotor, zum anderen bestimmt die Kollision der ozeanischen Nasca-Platte unter dem Pazifik mit der Platte Südamerikas die Tektonik des Landes, was Erdbeben auslöst, und Vulkane und Gebirge entstehen lässt. Bei dem Gebirge handelt es sich um die Anden, die als das längste Gebirge der Welt durch die Plattenkollision aufgeschoben wird. Die Anden erstrecken sich entlang der gesamten Westküste Perus und bilden eine geografische Barriere zwischen der Küstenebene und dem Amazonasbecken im Osten.

Richet man seinen Blick in die Tiefe, sieht man die Nazca-Platte abtauchen, wo sie bis in den oberen Erdmantel hinabreicht und geschmolzen wird. Die Schmelze steigt als Magma hinter der Subduktionszone auf und verwandelt sich in Lava, die an den Vulkanen der Anden ausbricht.

Tektonik und Erdbeben Perus

Eine Begleiterscheinung der bewegten Tektonik des Landes sind die Erdbeben, die sich vor allem in der Nähe der Küste ereignen. Manifestieren sie sich offshore, können zudem Tsunamis generiert werden. Eines der schlimmsten Erdbeben der jüngeren Geschichte in Peru ereignete sich 1970. Es hatte eine Momentmagnitude von 7,9 und ein Epizentrum nahe der Stadt Huaraz. Als ob der Erdstoß nicht schon schlimm genug gewesen wäre, löste er am Berg Huascarán einen Bergsturz aus. In Folge der Naturkatastrophe starben ca. 66.000 Menschen. Ein noch stärkeres Erdbeben Mw 8,0 geschah am 15. August 2007 vor der Küste. Mehrere Orte wurden zerstört und mehr als 500 Personen fanden den Tod.

Vulkanismus in Peru

Der Vulkanismus in Peru verdankt seine Existenz ebenfalls der Subduktion. So entstehen überwiegend intermediäre Schmelzen, die meistens hohe Stratovulkane aufbauen und oft explosiv gefördert werden. Es kommt aber auch zur Bildung kurzer Lavaströme und kraterverstopfenden Lavadomen. In Peru eruptierten seit dem Quartär 17 Vulkane. 12 von ihnen werden in Echtzeit vom Institut INGEMMET überwacht. 2 Vulkane sind zum Zeitpunkt der Niederschrift des Artikels in Eruption begriffen, und zwei weitere werden hier aufgrund ihrer Bekanntheit erwähnt.

  1. Ubinas: Der Ubinas ist einer der aktivsten Vulkane des Landes und liegt in der Region Moquegua im Süden Perus. Er hatte in den letzten Jahren verschiedene Ausbrüche und eruptierte zuletzt im Jahr 2023 Vulkanasche.
  2. Sabancaya: Dieser Vulkan befindet sich in der Nähe des Ubinas und ist ebenfalls sehr aktiv.  Sabancaya hatte in den letzten Jahren mehrere Eruptionen, die Aschewolken und Lavadome verursachten. Die aktuelle Eruptionsphase begann im Jahr 2017 und hält seitdem an. Tatsächlich ist er mit einer Höhe von 5976 m der höchste aktuell eruptierende Vulkan der Welt.
  3. Misti: Der Vulkan Misti liegt in der Nähe der Stadt Arequipa und ist das Wahrzeichen der Stadt. Er wird als potenziell aktiv eingestuft, obwohl er seit einiger Zeit keine signifikante Eruption aufgewiesen hat. Der letzte größere Ausbruch wurde 1792 beschrieben. Trotzdem bleibt er Gegenstand geologischer Überwachung.
  4. Tutupaca: Ein weiterer Vulkan in der Region Tacna, der in der Nähe des Ubinas liegt. Obwohl er nicht so bekannt ist wie einige andere Vulkane, ist auch Tutupaca aktiv und wird überwacht. Zuletzt brach er im 18. und 19. Jahrhundert aus. 1902 könnte es einen Ausbruch gegeben haben, für den es aber keine Bestätigung gibt.

Viele der perunanischen Andenvulkane sind aufgrund ihrer Höhe beliebte Ziele für Bergwanderer, und die Touren können anspruchsvoll sein.