Vulkan Marapi eruptiert auf Sumatra
Am Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra (nicht verwechseln mit dem Merapi auf Java) begann eine Eruptionsserie. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolke driftet in Richtung Südosten. Genauere Informationen stammen vom VSI/MAGMA, nach denen es seit 06:11:00 WIB zu mehreren kleinen Ascheeruptionen kam, bei denen die Asche bis zu 300 m über dem Krater aufstieg. Neben Asche wurde auch viel Dampf ausgestoßen. Die indonesischen Vulkanologen veröffentlichten bis jetzt 8 Meldungen zum Vulkan.
Ganz überraschend kam der Ausbruch am Marapi nicht: Seit dem 25 Dezember war die Seismizität erhöht und es wurde von hydrothermaler Aktivität berichtet. Täglich wurden bis zu 10 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Ähnlich viele tektonische Erdbeben sind dort an der Tagesordnung. Zu den vulkanischen Erdbeben zählten tiefe vulkanotektonische Erdbeben, Hybriderdbeben und Tornillos.
Am 18. November 2022 manifestierte sich vor der Küste Sumatras ein Erdbeben Mw 6,8. Damals schrieb ich, dass der Marapi nicht weit vom Epizentrum entfernt liegt und dass das Erdbeben einen Ausbruch des Vulkans triggern könnte. Eine Hypothese, die durch den Ausbruch zwar nicht wissenschaftlich bewiesen ist, aber doch ein Stück wahrscheinlicher geworden ist.
Über den Vulkan Marapi
Beim Marapi handelt es sich um einen 2885 m hohen Stratovulkan an der Südwestküste Sumatras. Er zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. In historischen Zeiten wurden mehr als 50 Eruptionen dokumentiert. Allerdings war keiner der Ausbrüche sonderlich stark: keiner schaffte es über einen VEI 2 hinaus. Bei den Eruptionen handelte es sich überwiegend um explosive Ausbrüche, die wahrscheinlich zum Teil phreatisch bedingt waren. Lavaströme außerhalb der Caldera gab es in historischen Zeiten nicht. Eine hawaiianische Eruption könnte sich 1922 ereignet haben. Dass der Vulkan aber auch stärker eruptieren kann, davon zeugt eine kleine Caldera am Gipfel des Vulkans. Sie hat einen Durchmesser von 1,4 km. Auf einer ENE-WSW streichenden Störungszone entlang des langgestreckten Gipfelbereichs liegen mehrere Gipfelkrater. Entlang dieser Linie verlagerte sich die Aktivität im Laufe der Zeit westwärts.